Lübeck (dsd/aw). Für die Sanierung und Verankerung der Eckquader der Doppeltürme der St. Marienkirche in Lübeck stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank des Elsbeth-Dorner-Wangelin-Namensfonds, zahlreicher zweckgebundener Spenden und der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung. Mit 103 Metern Länge, dem 38,3 Meter hohen Mittelschiff und dem 126 Meter hohen Turmpaar war die Lübecker Marienkirche eine der größten Kirchenbauten des Mittelalters. Aufgrund der scheinbaren Schwerelosigkeit des Raumeindrucks wurde das Bauwerk zur Vorlage zahlloser gotischer Backsteinkirchen entlang der Ostseeküste. In der Marienkirche sind die typischen Stilelemente der Gotik in ihrer norddeutschen Backsteinausprägung vorbildlich umgesetzt.
Innerhalb von 130 Jahren wurde sie dreimal grundlegend verändert. Der heutige Kirchenbau ist eine dreischiffige Basilika mit Umgangschor und Kapellenkranz. Er entstand im 13. Jahrhundert und erhielt 1351 die Doppelturmfassade. Das hohe Mittelschiff überragt, von Obergadenfenstern belichtet, die Seitenschiffe und den Umgangschor. Zwischen den Fenstern setzen die Strebebögen an, die den Schub der Gewölbe nach außen auf die Strebepfeiler ableiten. Die Chorscheitelkapelle wird fast wie ein eigenständiger Zentralbau ausgeführt und damit als besonderer Baukörper hervorgehoben.
Die Marienkirche und der Lübecker Dom zählen zu den Schätzen der historischen Altstadt der Hansestadt Lübeck, die 1987 als erste Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.