Gersheim (pm/aw). Im südlichen Saarland, nahe der französischen Grenze befindet sich die protestantische Kirche der Gemeinde Gersheim mit seinem 888 erstmals erwähnten Ortsteil Walsheim mitten in dem Dorf in land- und forstwirtschaftlich geprägter Umgebung. Dank der Lotterie GlücksSpirale sowie einer Nachlassspende unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung des Innenraums mit 55.000 Euro.
Die evangelische Pfarrkirche ist im Kern mittelalterlich, ihrer Ursprünge, insbesondere der erhaltene Turm, datieren ins 12. Jahrhundert. Urkundlich wird die Kirche erstmals 1245 erwähnt, für das Jahr 1289 ist der Anbau eines gotischen Chores verbrieft. Der heutige Chor wird ins 15. Jahrhundert datiert. 1750 wurde das Langhaus barockisiert und umgebaut. Zu dieser Zeit und noch bis zum Bau der unweit gelegenen katholischen Kirche 1856 diente der Bau als Simultankirche für Katholiken und Protestanten.
Den quadratischen Westturm deckt ein giebelständiges Satteldach. Er weist rundbogige Schalllukenpaare mit Mittelsäulen auf und zählt zum Typus der sogenannten Hornbacher Türme, die auf das gleichnamige Kloster zurückgehen. Das Turmdach ist wie das Satteldach über Saal und Chor in Biberschwanzdeckung ausgeführt.
Der schlichte, im Innern flachgedeckte Saal führt zum leicht eingezogenen, quadratischen Chor mit äußeren Strebepfeilern und östlichem Segmentbogenfenster. Eine seitliche Sakramentsnische im Chor wird durch ein winziges Rundfenster, das „Oculus Dei“, Auge Gottes, belichtet. Den westlichen Bereich mit dem Zugang bestimmt die Empore mit der Orgel.