Leipzig (pm/aw). Die Abbrucharbeiten auf dem Gelände des Schlobachshofs im nördlichen Auwald in Böhlitz-Ehrenberg haben begonnen. Elf nicht denkmalgeschützte Gebäude werden zurückgebaut und deren Flächen entsiegelt. Die betreffenden Gebäude sind einsturzgefährdet. Auch die Reste des in der Nacht vom 21. auf den 22. Februar 2020 abgebrannten Geflügelstalls werden abgetragen. Die Abrissarbeiten werden voraussichtlich bis Ende Oktober dieses Jahres andauern. Die vom Abbruch betroffenen Gebäude wurden dem Bebauungsplan Nr. 208 „Industriegebiet Seehausen II" im Norden von Leipzig als Kompensationsmaßnahme zugeordnet. Der Bebauungsplan wurde am 29. April 2020 in der Ratsversammlung beschlossen. Diese Maßnahme ist eine von acht externen Kompensationsmaßnahmen, die dazu dienen, dass Flächen, die im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan versiegelt werden, an anderer Stelle durch Entsiegelung der Natur wieder zurückgegeben werden.
Das rund 14 Hektar große Gelände des Schlobachshofs liegt im Landschaftsschutzgebiet Leipziger Auwald und im Überschwemmungsgebiet der Luppe. In den Jahren 2011 und 2013 hatten Hochwasser große Schäden an den Gebäuden verursacht. Dies war einer der Gründe, warum die Nutzung des Geländes durch den privaten Eigentümer aufgegeben wurde. Die Stadt Leipzig erwarb das Grundstück 2016 im Rahmen eines Zwangsversteigerungsverfahrens.