Gröditz (pm/aw). Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat mit Bauarbeiten am Hoischewehr in Gröditz begonnen. Das Wehr befindet sich an der Gewässerkreuzung der Geißlitz und des Grödel-Elsterwerdaer Floßkanals und reguliert die Wasserverteilung der beiden Gewässer. Die Arbeiten sollen im Herbst 2023 abgeschlossen sein und kosten insgesamt rund 4,3 Millionen Euro, finanziert aus Mitteln des Bundes und des Freistaates Sachsen.
Das Hoischewehr wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und seitdem mehrmals umgebaut. Es steht heute unter Denkmalschutz. Die Hochwasser der vergangenen Jahre, Alterungsprozesse und Umwelteinflüsse führten dazu, dass das Wehr so sehr beschädigt ist, dass es nicht mehr saniert werden kann. Deshalb wurde ein Ersatzneubau geplant, der den denkmalschutzrechtlichen Anforderungen entspricht. Das neue Wehr wird zwar aus Stahlbeton gebaut, jedoch teils mit den originalen Natursteinen des alten Wehres verblendet und teils mit neuen Steinen aus gleichem Material verblendet.
Damit der Hochwasserabfluss der Geißlitz auch während der Bauarbeiten jederzeit gewährleistet ist, wird das Wehr abschnittsweise abgerissen und neu aufgebaut. Zuerst erfolgt der Abbruch und Neubau des Haupt- und Seitenwehres auf der rechten Seite, danach wird an der linken Seite gearbeitet. Dafür müssen im jeweiligen Bauabschnitt der Grundwasserspiegel abgesenkt und trockene Baugruben hergestellt werden.
Als Wehrverschlüsse in der Geißlitz werden zwei Schlauchverschlüsse eingebaut. Durch das Einfüllen und Ablassen des Schlauches mit Luft kann die Wasserabgabe des Wehres gesteuert werden. Als Wehrverschlüsse zum Grödel-Elsterwerdaer Floßkanal sind zwei Schützen vorgesehen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Baustelle beräumt und die Flächen wiederhergestellt. Die notwendigen Baumfällungen im Baubereich wurden bereits im Februar dieses Jahres durchgeführt. Bäume dürfen nur in der Fällsaison entfernt werden, die von Anfang Oktober bis Ende Februar eines jeden Jahres geht. Damit soll vermieden werden, dass Vögel bei der Brut gestört werden. Als Ersatz für die gefällten Bäume werden im Herbst 2023 südlich des Betriebshofes 21 standortgerechte Schwarzerlen gepflanzt.
Die Maßnahme wurde mit den zuständigen Wasser-, Naturschutz-, Denkmalschutz- und Fischereibehörden sowie den Grundstückseigentümern und Pächtern abgestimmt. Verkehrseinschränkungen durch die Bauarbeiten wird es aus heutiger Sicht nicht geben.