Riesa (aw). Schon seit mehreren Jahren gibt es im Riesaer Ernst-Grube-Stadion keine Fußballspiele mehr, seit Ende 2019 wird dort auch nicht mehr trainiert. Als Sportstätte ist das Stadion nicht mehr zwingend notwendig. Dennoch beschäftigt die Zukunft des markanten Areals zahlreiche Menschen. Die Stadtverwaltung möchte ihre Ideen sammeln und plant dazu im späten Frühjahr einen Bürgertreff direkt am traditionsreichen Ort. Viele Riesaer*innen verbinden mit dem Ernst-Grube-Stadion unzählige Erinnerungen an große Fußballhistorie. Hier feierten Sportler und Fans der BSG Stahl vier Oberliga-Aufstiege. In insgesamt 16 Spielzeiten in der höchsten Liga der DDR wurden die großen Klubs aus Berlin, Dresden, Jena und Magdeburg nicht nur einmal mit eisernem Kampfgeist bezwungen. Auch nach 1990 bildete die „Grube“ den Rahmen für aufregende Fußballzeiten.
Mittlerweile spielt sich der Riesaer Fußball jedoch an anderen Orten ab. Trotzdem blieb das Grube-Stadion stets im Fokus verschiedener Überlegungen, schließlich kann sein derzeitiger Anblick niemanden erfreuen. Der Wunsch, die Fläche sinnvoll zu nutzen, ist in Riesa immer wieder Gesprächsthema.
Die Stadt initiiert deshalb die Beteiligung der heimatverbundenen Einwohnerschaft: „Unser Ziel ist es, dass die Anlage in geeigneter Form für unsere Bürger*innen wieder nachhaltig nutzbar wird. Dazu möchten wir gern alle Meinungen und viele Ideen zusammentragen, um dann gemeinsam herauszufinden, was wir davon sinnvoll umsetzen können“, sagt Oberbürgermeister Marco Müller. Das Stadtoberhaupt (Jg. 1975) fieberte schon als Kind selbst bei Oberliga- und Ligaspielen der BSG Stahl auf den Traversen mit. Abseits persönlicher Emotionen sei es jedoch vor allem wichtig, für eine zentrale Fläche mitten in Riesa eine Perspektive zu entwickeln, so Marco Müller.
Wie der Bürgertreff konkret gestaltet werden kann, hängt von der Entwicklung der Corona-Pandemie und den Möglichkeiten des Zusammenkommens der Menschen ab. Vorerst ist ein Termin in der zweiten Hälfte des Monats Mai geplant. Im Vorfeld wird die Verwaltung dazu natürlich rechtzeitig informieren.