Leipzig (pm/aw). Die Immobilienverwaltungsgesellschaft IVG der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mbH plant, das Areal hinter dem Volkshaus zu einem der modernen Arbeits- und Lebenswelt angepassten Quartier zu entwickeln: Ein urbaner Nutzungsmix aus zukunftsorientierten Wohnformen und sozialgefördertem Wohnraum, Büro- und Konferenzräumen sowie Co-Working-Plätzen, Läden und Gastronomie soll im „Quartier Neuer Arbeit“ entstehen. Auch ein Sportstudio und eine Kindertageseinrichtung sind angedacht.
Der entsprechende vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 388 „Quartier am Volkshaus“ soll nach dem Willen der Verwaltungsspitze jetzt aufgestellt werden. Der Stadtrat entscheidet abschließend über den Aufstellungsbeschluss. Im Anschluss ist zur Konkretisierung des städtebaulichen Rahmens sowie der Zielstellung unter anderem ein städtebaulicher Wettbewerb vorgesehen.
Das rund 1,3 Hektar große Areal hinter dem Gewerkschaftshaus im Zentrum-Süd erstreckt sich bis zur Audorfstraße und liegt brach, ist teilweise versiegelt, teilweise stark begrünt und soll nun wieder städtebaulich verträglich genutzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Idee einer „Stadt der kurzen Wege“ mit familienfreundlicher Infrastruktur und soziokulturellen Angeboten im Nahbereich soll in diesem ruhigen, rückwärtig gelegenen Stadtgebiet idealtypisch umgesetzt werden.
Das „Quartier Neuer Arbeit“ will das denkmalgeschützte Volkshaus funktional mit den geplanten Bauten auf dem hinteren Grundstücksbereich verbinden. In Anknüpfung an die historische Nutzung ist dabei auch ein Veranstaltungssaal vorgesehen, als wesentlicher Baustein zur Vernetzung im Quartier. Auch ein barrierefreier Verbindungsweg für Fußgänger und Radfahrer zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Audorfstraße ist geplant. Neue, nachhaltige Arbeitsformen insbesondere im Dienstleistungssektor sollen auf dem Areal geschaffen werden. Um der aus dem Arbeitsumfeld erwachsenen Flexibilität Rechnung zu tragen, sind auch temporäre Wohnformen angedacht. Geplant sind bis zu 18.000 Quadratmeter Geschossfläche, wovon rund 3.600 Quadratmeter für Wohnungen vorgesehen sind. Davon sollen 30 Prozent als sozialgeförderter Wohnraum entstehen.
Um klima- und umweltschutzgerecht zu planen, sollen unter anderem der schützenswerte Altbaumbestand erhalten und ein Energie- sowie Mobilitätskonzept erstellt werden. Der Vorhabenträger plant, die baufälligen Gebäude auf dem Areal noch in diesem Jahr abzureißen.