Magdeburg (pm/aw). Die Vorbereitungen für die Intel-Ansiedlung im Gewerbegebiet „Eulenberg“ im Süden der Landeshauptstadt Magdeburg laufen weiterhin auf Hochtouren. Seit dem Jahresbeginn sind die Archäologen auf dem Gelände aktiv. Erste Funde konnten bereits identifiziert werden, vertiefende Untersuchungen folgen. Ein Dokumentationsvideo gewährt einen Einblick in das umfangreiche Vorhaben.
Mit dem Beginn des Jahres 2023 starteten die ersten archäologischen Untersuchungen auf dem Eulenberg. Damit nicht die gesamte Fläche in der Tiefe untersucht werden muss, wird zunächst sondiert, wo sich der Verdacht auf archäologische Funde erhärtet. Dafür werden in regelmäßigen Abständen auf der Fläche rund vier Meter breite Suchgräben angelegt. Dabei kommt schweres Arbeitsgerät zum Einsatz, wobei sehr vorsichtig vorgegangen werden muss. Zunächst wird die Schwarzerde abgetragen, danach stößt man auf den gelblichen Lössboden. Dort prüfen die Archäologen, ob sich auffällige farbliche Strukturen abheben. Jede Fundstelle wird exakt kartiert, nummeriert und ausgewertet. Danach werden die Suchgräben wieder geschlossen.
Rund 50 Fundstellen – vermutlich Grablegen – konnten bislang, relativ gleichmäßig auf der ersten Hälfte der Fläche verteilt, identifiziert werden. Im Sommer startet dort der zweite Dokumentationsabschnitt. Während der Arbeiten des nächsten Abschnitts werden die Fundstellen dann in der Tiefe untersucht. Parallel wird begonnen, die restliche Fläche zu sondieren. Bis zum Ende dieses Jahres sollen die archäologischen Untersuchungen auf dem gesamten Eulenberg abgeschlossen sein.
In der Magdeburger Börde leben seit über 7.000 Jahren Menschen. Das gesamte für die Ansiedlung von Intel vorgesehene Gebiet ist damit archäologische Verdachtsfläche. Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie des Landes Sachsen-Anhalt hatte deshalb bereits erwartet, Spuren dieses vergangenen Lebens in der einen oder anderen Form zu finden.
Verantwortlich für die Umsetzung der archäologischen Untersuchungen ist das Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit der Landeshauptstadt Magdeburg. Für die archäologischen Untersuchungen wurden beim Land Sachsen-Anhalt Mittel aus dem Förderprogramm der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) beantragt, welche je zur Hälfte vom Bund und dem Land Sachsen-Anhalt finanziert werden.
Die Landeshauptstadt Magdeburg hat ein Video zu den Suchgrabungen produziert, das einen Einblick in die Arbeit gibt. Es ist auf dem YouTube-Kanal der Ottostadt unter www.youtube.com/@OttostadtMagdeburg/videos verfügbar. Weitere Videos gibt es dort auch zu den Artenschutzmaßnahmen und zur Verlegung einer Stromleitung auf dem Gelände.