Magdeburg (pm/aw). Die Sanierung der Festungsanlage Ravelin 2 in der Maybachstraße ist weitestgehend abgeschlossen. Mit finanzieller Unterstützung aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) wird die Anlage schrittweise für Magdeburger*innen und Tourist*innen erlebbar und einen unmittelbaren Eindruck der Festungs- und Garnisonsgeschichte der Landeshauptstadt geben. Insgesamt wurden seit September vergangenen Jahres mehr als drei Millionen Euro investiert. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird das Ravelin 2 am 14. September ab 16.00 Uhr in Anwesenheit von Oberbürgermeisterin Simone Borris und Staatsminister Rainer Robra wiedereröffnet.
Unter anderem wurden Gebäudeteile wie die Doppelkaponniere und die Kehlkasematte in ihren originalen Zustand aus Zeiten der Erbauung gebracht. Während der Sanierung wurden beispielsweise die erdbedeckten Gebäudedächer abgedichtet und die Rauchabzüge wiederhergestellt. Dafür wurden zunächst die Erdüberdeckung der Dächer abgetragen und die Hohltraverse freigelegt. Im Anschluss an die Sanierung der Dächer wurde mit der aufgebrachten Erde der historische Wallstumpf geformt. Dazu wurden rund 2.600 m³ Erde bewegt. In der Kehlkasematte entstanden Ausstellungsräume; der Vortrags- und Tagungsraum wurde denkmalgerecht entsprechend der heutigen Anforderungen saniert.
Als ein Höhepunkt hat die Landeshauptstadt die Hohltraverse, die nahezu verschüttet war, freilegen lassen und durch einen Fußweg erschlossen. In ihrem Umfeld wurden die historischen Wallprofile hergestellt und die Festungstore nach historischem Vorbild eingesetzt. Eine Steganlage im Bereich des nördlichen Ausfalltores lässt den historischen Zustand erahnen. Es entsteht mehr und mehr die Magdeburger Festungsgeschichte zum Anfassen.
Das Bauwerk mit seinem Gelände wird nach und nach einer denkmalgerechten Nutzung zugeführt. Geplant sind beispielsweise ständige Ausstellungen zur Festungsgeschichte, wechselnde Sonderausstellungen und die Nutzung der Räume für begleitende kulturelle Veranstaltungen. Mit rund 2,4 Millionen Euro besteht der größte Teil der Investitionssumme aus Fördermitteln des EFRE-Programms Sachsen-Anhalt Kulturerbe. Der städtische Eigenanteil beträgt etwa 600.000 Euro.