Osterwieck (ots/aw). Zunächst steht die Rückwand auf der Südseite von Schäfers Hof im nordöstlichen Bereich der Osterwiecker Altstadt im Zentrum der Aufmerksamkeit. Hier fördert in diesem Jahr die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Außenwände und Decken. Die Förderung wird möglich durch Spenden sowie die Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Innerhalb des ehemaligen Mauerrings von Osterwieck findet sich ein geschlossenes Bild von Fachwerkhäusern, die überwiegend nach dem verheerenden Stadtbrand von 1511 bis ins 17. Jahrhundert entstanden sind. Nur noch in Quedlinburg und in Goslar ist der niedersächsische Fachwerkstil in solcher Geschlossenheit erhalten.
Schäfers Hof, ein großer Ackerbürgerhof, besteht aus Fachwerk-Wohn- und Wirtschaftsbauten. Er entstand im frühen 16. Jahrhundert und wurde 1598, 1702 und im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts erweitert. Den westlichen Teil baute man um 1527, das südliche zweigeschossige Gebäude mit Satteldach um 1598 – hier haben sich Reste bauzeitlicher Wandmalereien erhalten – und den Taubenturm 1702.
Bislang konnte das eigentliche Hauptgebäude von Schäfers Hof, das künftig als Pilgerzentrum dienen soll, noch nicht instandgesetzt werden. Hier sind die umfangreichen Feuchtigkeitsschäden in den Dach-, Decken- und Fachwerkkonstruktionen zu beseitigen und die teilweise fehlenden Wand- und Bodenanschlüsse zu ergänzen.
Schäfers Hof, die einzige vollständig erhaltene Hofanlage der Stadt, wird seit 1993 vom Verein „Kultur im Schäfer‘s Hof e.V.“ betreut. Der Verein hat die einzelnen Gebäude nach und nach saniert und nutzt sie als soziokulturelles Zentrum. Nun will er als ersten Bauabschnitt die Südseite des Haupthauses statisch sichern und hat zuvor eine Schadens- und Bestandsaufnahme in Auftrag gegeben.