Seltene Brandgräber bei Wedringen entdeckt

Haldensleben (pm). Im Zuge des Neubaus der Ortsumfahrung nahe dem Haldenslebener Ortsteil Wedringen (Landkreis Börde), führt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) derzeit archäologische Ausgrabungen durch. Auf dem aktuellen Abschnitt der Grabungsfläche wurden seltene Brandgräber der Rössener Kultur (ca. 6600–6450 vor heute) entdeckt. Die etwa 25 Grabgruben sind an der dunklen, aschigen Verfüllung gut in dem sie umgebenden Boden erkennbar. Als Beigaben in den Gräbern sind reich verzierte Gefäße sowie Beile und Äxte aus Felsgestein zu finden. Im näheren Umfeld der Brandbestattungen und ohne erkennbaren Befundzusammenhang deponierte Keramikgefäße lassen an ein noch nicht näher zu definierendes Ritual während der Bestattungszeremonie denken.

Im Spätsommer und Herbst 2017 fanden im Vorfeld der neuen Ortsumgehung Wedringen erste Bauarbeiten statt: Es wurden Leitungen umverlegt. Seit April 2018 führt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt hier flächendeckende archäologische Grabungen durch. Diese erstrecken sich über 19 verschiedene Fundstellen und umfassen insgesamt 16 ha. Weit über 8.000 Strukturen und mehr als 50.000 Funde hat das 50-köpfige Grabungsteam auf der 4,5 km langen Straßentrasse bereits freigelegt und dokumentiert.

Westlich von Wedringen, im Bereich der Brücke über den Mittellandkanal, finden derzeit die letzten Geländearbeiten statt, bevor in Bälde die Straße gebaut wird. Hier wurde vor ungefähr 6500 Jahren ein Bestattungsplatz angelegt.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.