Elbingerode (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 30.000 Euro für die Sanierung der Fassade und der Terrasse des Wintergartens des Diakonissen-Mutterhauses in Elbingerode zur Verfügung. Das Hauptgebäude wurde zwischen 1932 und 1934 in der Formensprache des Neuen Bauens von dem Architekten Godehart Schwethelm aus Erfurt über einem annähernd L-förmigen Grundriss als fünfgeschossiger Stahlskelettbau mit Spaltklinkerverblendung und sehr flachem Walmdach errichtet. An die Rückseite ist ein Treppenturm gesetzt. Der Eingangsbereich wird mit farbigen Klinkern und dynamischen Formen optisch hervorgehoben. Den Seitenflügel hat man in gleicher Konstruktion erbaut.
Mit zwei vorgesetzten Rundbauten erschließt sich der Zugang zum Kirchensaal über einen ebenfalls gerundeten Balkon und eine Freitreppe. Direkt unter dem Kirchensaal befindet sich ein Schwimmbad. Die Ideen des Neuen Bauens aus der Bauhaus-Zeit lassen sich im Diakonissen-Mutterhaus Neuvandsburg in Elbingerode an unzähligen Details erkennen.
Trotz kontinuierlicher Bauunterhaltung haben sich witterungsbedingte Schäden an der Terrasse und am Wintergarten eingestellt. Der Terrassenbelag ist stark verschlissen und undicht, was bereits zu Korrosionsschäden an der Tragkonstruktion geführt hat. Auch die Metallfenster des Wintergartens sind bereits korrodiert. Zudem sind weitere energetische Maßnahmen an der Anlage, die als Wohn- und Krankenpflegestelle der Diakonissen-Schwesternschaft dient, vorgesehen.
Mit dem Mutterhaus entstand zu Beginn der 1930er Jahre in der kleinen Harz-Gemeinde ein hochmoderner Neubau, der noch heute als ein Meisterwerk des Neuen Bauens gilt. Aufgrund der komplexen architektonischen Lösung, des sehr eigenständigen Stils und der besonderen Überlieferungsqualität handelt es sich beim Diakonissen-Mutterhauses Neuvandsburg in Elbingerode um ein national bedeutendes Zeugnis der Klassischen Moderne.