Thalbürgel (dsd/aw). Zahlreiche zweckgebundene Spenden für Sakralbauten ermöglichen es der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Arbeiten an der Vorkirche der Klosterkirche in Thalbürgel 20.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Die Anlage ist einer der drei Großbauten der Hirsauer Schule in Thüringen mit dem einzigen benediktinischen Staffelchor in Deutschland.
Die einstige Klosterkirche St. Georg wurde vermutlich 1142 begonnen und zu Beginn des 13. Jahrhundert vollendet. Der spätromanischen dreischiffigen Pfeilerbasilika auf kreuzförmigem Grundriss geht eine ebenfalls dreischiffige, westliche Vorhalle voran. Winkeltürme aus dem Jahr 1174 befinden sich zwischen Quer- und Mittelschiff. Der Staffelchor mit fünf Apsiden ist in seinen Grundmauern erhalten und stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Das Westportal wurde vermutlich 1199 errichtet. Nach der Säkularisierung verfiel die Anlage, die Kirche wurde jedoch weiterhin gottesdienstlich genutzt.
Von dem ehemaligen, 1133 von Heinrich von Groitzsch gegründeten Benediktinerkloster sind heute nur noch die Kirche, ein Rest der Klausur, der baulich mehrfach erneuerte Wirtschaftshof und die Klosterteiche erhalten. Der Konvent verließ das Kloster 1525 wegen der herrschenden Bauernunruhen und konnte später nicht zurückkehren, da der lutherische Landesherr, Kurfürst Johann von Sachsen, den Klosterbesitz einbehielt.
Die Kirche in Thalbürgel fasst etwa 500 bis 600 Personen und eignet sich daher auch für größere Konzerte. Die Kirche wird regelmäßig am Nachmittag geöffnet. Sie ist als Kirchenprojekt Teil der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Im Rahmen des IBA-Projekts hat ein Studentenwettbewerb mit dem Ziel stattgefunden, eine Eingangsüberdachung vorzuschlagen und in direkter Nachbarschaft ein touristisches Empfangsgebäude zu entwerfen. Das starke Engagement der evangelischen Kirche und der Ehrenamtler wird zudem durch die Stadt Bürgel und ihren Bürgermeister unterstützt.