Nordheim (pm/aw). Die Außenstelle Steinsburgmuseum des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie führt seit August 2021 eine bauvorgreifende Rettungsgrabung am Standort des ehemaligen Schlosses des Freiherrn von Stein in Nordheim durch. Die barocke Anlage wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter Einbezug einzelner Baukörper einer älteren Wasserburg erbaut und in den folgenden Jahrhunderten durch die Familie von Stein umgebaut und erweitert. Die Gräben der Wasserburg sollen erst im 19. Jahrhundert eingeebnet worden sein.
Bei den aktuellen Untersuchungen konnten große Teile des 1947 gesprengten Schlosses samt zweier älterer Kelleranlagen erfasst werden. Ein repräsentativer, reich verzierter Kachelofen gehörte offenbar zur spätbarocken Erstausstattung und konnte zerscherbt, aber nahezu vollständig geborgen werden, ein Glücksfall für die Bodendenkmalpflege in Südthüringen.
Zum Denkmaltag am 12. September werden in Kooperation mit der Gemeinde Grabfeld und dem Ortsteil Nordheim die ersten Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen sowie eine Fundauswahl durch den Grabungsleiter Marco Grosch und den Gebietsreferenten des TLDA Dr. Mathias Seidel für Südthüringen präsentiert.
Für die kulinarische Versorgung ist über das an diesem Tag geöffnete Backhaus gesorgt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.