Weimar (dsd/aw). Einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 20.000 Euro für die restauratorischen Maßnahmen am sogenannten Muthesius-Haus in Weimar erreicht die Denkmaleigentümer in diesen Tagen. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Das verputzte Einfamilienhaus in Backsteinbauweise mit Travertinsockel und breiten geglätteten Werksteinlisenen an den Gebäudekanten deckt ein hohes ziegelgedecktes Mansard-Walmdach. Es befindet sich am westlichen Rand des Denkmalensembles südwestliche Stadterweiterung. Das Muthesius-Haus wurde 1916/1917 nach einem Entwurf des Architekten und preußischen Baubeamten Hermann Muthesius errichtet. Es ist das einzige ausgeführte Werk des Jugendstil-Kritikers in Weimar und ein charakteristisches Beispiel für die Reformarchitektur des Deutschen Werkbundes. Bis auf die Eingangshalle blieb die Raumstruktur weitgehend erhalten.
Zu DDR-Zeiten ging durch die Einrichtung von drei Wohneinheiten im Haus nicht nur die charakteristische "Eingangshalle" im Treppenhaus verloren, die nun wiederhergestellt werden soll, auch die Fenster im Erdgeschoss und im Dachgeschoss wurden bedauerlicherweise mit holzgerahmter Isolierverglasung und innenliegenden Sprossen ersetzt. Die Fensterläden an der Südfassade fehlen ganz. Treppenhaus und Wohnzimmer wurden mit Strukturputz versehen, und im Wohnzimmer fehlt das halbe Parkett.
Die neuen Eigentümer sind an der Bauhaus-Universität tätig und möchten den ursprünglichen Charakter des Hauses wiederherstellen und aus dem Muthesius-Haus wieder das ursprüngliche Einfamilienhaus machen, die originalen Oberflächen, die restauratorische Befundung usw. wiederherstellen.