Erfurt (pm/aw). Aus der Industriebrache am ehemaligen Heizkraftwerk in Gispersleben ist ein vollkommen neuer Park mit drei Sport- und Spielbereichen geworden. Nach rund 14 Monaten Bauzeit wurde er jetzt offiziell freigegeben. 2015 war das Gisperslebener Heizkraftwerk abgerissen worden, 2017 wurde das Areal von den Stadtwerken an die Stadt Erfurt übergeben. Mit Beginn der Arbeiten im Oktober 2019 wurden zunächst 10.000 Tonnen Boden und 5.000 Kubikmeter Bauschutt abgetragen. Um das flache Gelände zu gestalten, wurde mit 3.300 Kubikmeter Boden eine Hügellandschaft modelliert. 256 neue Bäume, 5.800 Stauden und rund 40.000 Geophyten begrünen das Areal, das direkt am Gera-Radweg liegt.
Auf einem Inklusionsspielplatz können Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam spielen. Ein sogenanntes integratives Podest kann mit dem Rollstuhl befahren werden und stellt verschiedene Spielmöglichkeiten zur Verfügung. Zusätzlich wurde ein Rollstuhlkarussell aufgestellt, das mit einem Fallschutzbelag ausgestattet ist. In Richtung Gera ist eine Trampolinlandschaft mit fünf Trampolinflächen entstanden. Eine von ihnen kann auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden.
Sportbegeisterte kommen mit dem neuen Fitnessparcours auf ihre Kosten. Die Anlage eines niederländischen Herstellers besteht aus recyceltem Edelstahl und gilt als vandalismussicher. An verschiedenen Geräten können Übungen mit dem eigenen Körpergewicht durchgeführt werden.
Die Gesamtkosten für den Umbau und den Radweg betragen rund 3,3 Millionen Euro, 82 Prozent davon stammen aus Städtebaufördermitteln sowie aus Mitteln zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) des Freistaats Thüringen. Der Eigenanteil der Stadt Erfurt liegt damit bei rund 630.000 Euro. Die Fläche am ehemaligen Heizkraftwerk ist unter dem Namen „M2“ Bestandteil des Stadtentwicklungsprojekts Geraaue, mit dem im Erfurter Norden Thüringens größter Landschaftspark entsteht.