Ottenhausen (dsd/aw). Für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die St. Kilian-Kirche in Ottenhausen bereits eine alte Bekannte. Seit drei Jahren unterstützt die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung Erhaltungsmaßnahmen am Kirchenbau. Zunächst stellte sie 20.000 Euro für die Sanierung der Tonnendecke, dann weitere 20.000 Euro für die Restaurierung der Patronatsloge zur Verfügung. Nun fördert die DSD dank ihrer treuhänderischen Liselotte Lies und Otto Roosen-Stiftung in diesem Jahr die Fortführung der Restaurierungsarbeiten an der Patronatsloge, konkret den Anstrich der Fenster und Türen sowie der Bleiglasfenster. Hierfür stehen wiederum 20.000 Euro bereit.
Ottenhausen an der Sächsischen Helbe im Thüringer Becken ist seit 1993 ein Ortsteil von Weißensee nach Greußen zu, etwas nordwestlich von Sömmerda. Die dortige St. Kilianskirche war ursprünglich die Klosterkirche eines Benediktinerinnenordens. Die große Saalkirche mit östlichem romanischem Turmpaar und eingezogenem, polygonalem Langchor wurde 1717 barock umgebaut. Die Türme und ein Teil des Schiffs stammen vermutlich noch von der Klosterkirche des 12. Jahrhunderts. Im Inneren hat sich der romanische Chorbogen erhalten. Die Ausstattung stammt größten Teils aus der Barockzeit und dem 19. Jahrhundert.
Das Kirchenschiff prägt an drei Seiten eine zweigeschossige Empore mit qualitätvoller Malerei, die Szenen aus Genesis und Neuem Testament abbilden. Bedeutend ist das Schnitzretabel des Flügelaltars aus dem Jahr 1517. Es zeigt in der Mitte die Krönung Mariens, an den Seiten betrachten Heilige und Apostel das Geschehen. Die Kanzel stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Mehrere Epitaphien der Patronatsherren haben sich erhalten.