Bleicherode (dsd/aw). Seit 2014 kümmert sich ein engagierter Förderverein mit über 50 Mitgliedern um die seit dem Mittelalter bestehende Stiftung „Maria im Elende“ und um die zugehörige kleine, aber geschichtlich bedeutsame Kapelle in Bleicherode. Ihr Beitrag zum Erhalt der geschichtlichen Identität des Ortes. Die angestrebte fachgerechte bauliche Sicherung des Bauwerks liegt auch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) am Herzen. Sie stellt nun dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 12.000 Euro für die Mauerwerkssanierung an der Südwand der Wegekapelle zur Verfügung.
Die Wegekapelle Elende liegt unmittelbar an der mittelalterlichen "strata communis", die als via regia die Königspfalzen verband. Die zu einem Hospital gehörende Kapelle bildete wohl den Kern der Ortsentwicklung. Entstanden ist der Bau vermutlich um 1300.
Das 1414 gestiftete, wundertätige Gnadenbild der Maria im Elende war Ziel der Wallfahrt vieler Pilger aus ganz Europa. Der schlichte, aus Bruchstein errichtete, langgestreckte Saalbau erhebt sich über einem längsrechteckigen Grundriss. Im Süden befindet sich ein gotisches Portal und östlich davon ein kleines Spitzbogenfenster, das aus einem Stein gearbeitet wurde. Darunter befinden sich Reste einer spitzbogigen Wandnische. In die Ostwand sind zwei Fenster eingelassen, das bauzeitliche Fenster in der Nordwand ist als schmales Rechteckfenster ausgebildet. Ein Satteldach deckt den Bau.
Durch eine undichte Dachdeckung konnte Wasser in den Dachraum eindringen und die Konstruktion schädigen. Schwere statische Schäden entstanden durch Holzfäule, gelöste Holzverbindungen und holzzerstörende Insekten. In der Folge traten im Mauerwerk statisch-konstruktive Rissbilder auf, Steine brachen aus und Fugen wurden ausgewaschen. Nässeschäden entstanden ebenfalls durch das umliegende Geländeniveau, das heute ein gutes Stück höher ist.
Im ersten Bauabschnitt erfolgte bereits die Reparatur des Dachstuhls und die Neueindeckung mit Tonziegeln. In dem nun folgenden Bauabschnitt soll das stark geschädigte Außenmauerwerk zur Straßenseite hin ertüchtigt werden. Das notgesicherte Portalgewände droht weiterhin einzustürzen, die Benutzung ist nur noch mit Mühe möglich. Ebenso besteht trotz Notsicherung bei der nördlichen Fensteröffnung Einsturzgefahr.