Gera (pm/aw). An der Sanierung des Ziegelmauerwerks der Johanniskirche in Gera beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 20.000 Euro. Die Restaurierung der Außenfassade förderte die DSD im vergangenen Jahr bereits ebenfalls mit 20.000 Euro.
Der Bau der Johanniskirche, die als Hauptkirche der Stadt genutzt wird, folgte der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert. Von 1881 bis 1885 errichtete sie der Leipziger Architekt Julius Hartel in neogotischen Formen. An den Baukosten beteiligte sich der Fürst mit einem Drittel, den Rest zahlte die Bürgerschaft. Der Bau besitzt besondere städtebauliche und kunsthistorische Bedeutung.
Der repräsentative, stark gegliederte Backsteinbau mit vorgeblendeter Klinkerfassade steht als Hallenkirche auf kreuzförmigem Grundriss. Das Ostjoch ist breiter, vieleckige nischenartige Räume – sogenannte Exedren – öffnen den Bau. Die Chorflankentürme bedecken Spitzhelme, den Südwestturm ein Sandsteinhelm. Strebepfeiler und spitzbogige sandsteinerne Maßwerkfenster, Sandsteingesimse und weitere Bauzier aus Elbsandstein gliedern die Kirche. Die verschieferte Dachlandschaft ist angenehm bewegt.
Im Inneren prägt eine dreiseitig umlaufende Natursteinempore auf Pfeilern den Raum, den ein Kreuzrippengewölbe überspannt. Über der Orgel belichtet ein großes Radfenster mit Maßwerk den Raum. Im Chor stammen drei Buntglasfenster aus der Erbauungszeit, sie stellen die vier Evangelisten dar. Während der Altar und die Kanzel 1974 erneuert wurden, stammt die übrige Ausstattung aus der Erbauungszeit. Evangelistenplastiken haben sich vom ursprünglichen Altar erhalten.