Sennestadt (aw). Eigentlich sollte der Bahnhof in Sennestadt bereits seit den Sommerferien abgerissen sein. Davon zeugt zumindest der Hinweis am ehemaligen Fahrradparkhaus des Gebäudes, dass 20 Jahre aktiv war. Diesmal hat die Verzögerung aber nichts mit der Bahn zu tun, sondern mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe. Denn die Bezirksregierung Arnsberg - die für Bielefeld zuständig ist - muss ebenfalls einem Abbruch zustimmen. Dies kann die Behörde jedoch nur, wenn sie entsprechende Luftbilder ausgewertet hat. Derzeit ist man hier aber völlig ausgelastet, was die Abbruchpläne des Bahnhofes in Sennestadt um Monate verzögern könnte. Das Areal des Bahnhofs muss auf verdächtige Metallteile wie mögliche Bombenreste, Munitionsverdacht oder Ähnliches gesichtet werden.
Wie die "Neue Westfälische" berichtet, ist das Entwidmungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt deutlich vorangeschritten. Mitte November endet eine sechswöchige Frist, bei der sich Träger öffentlicher Belange zum Abbruch äußern können. Das Amt rechnet noch in diesem Jahr mit der Freistellung, der eigentliche Abbruch ist jedoch für das kommende Jahr geplant. Seit den Sommerferien dieses Jahres ist das Fahrradparkhaus, das vom Verein Fahrradparkhaus Sennestadt/Eckardtsheim betrieben und ehrenamtlich betreut wurde, geschlossen. Mitglieder sollten ihren Schlüssel für das Gebäude, für den sie 25 Euro Pfand hinterlegt hatten, zurückgeben. Bis zum Abbruch der Immobilie hat die Stadt fest installierte Fahrradbügel installiert, die später durch einen Unterstand aus Metall ersetzt werden sollen.
Zukünftig werden dann die "Untersteller" wieder einen Schlüssel bekommen, dann wird MoBiel - das Unternehmen wird für die Betreuung zuständig sein - ein Chipverfahren einführen. 2017 wird sich der Verein Fahrradparkhaus Sennestadt/Eckardtsheim auflösen. Die verliebenden oder nicht abgeholten Fahrräder aus dem Fahrradparkhaus werden derzeit verwahrt und später an Bethel gespendet.