Im April dieses Jahres wurde vermeldet, dass Teile der ehemaligen Paperfabrik in Rochsburg (Lunzenau) abgerissen werden sollen. Dabei handelt es sich um das ehemalige Heizhaus und die Trafostation, Werkstattgebäude, Lagerschuppen, Fundamente der Fernwärmeleitung und Straßen von der Fläche an der Zwickauer-Mulde. Auch der 80 Meter hohe Schornstein soll gezielt durch eine Knicksprengung entfernt werden. Jetzt werden diese Pläne genauer, doch es fehlt am nötigen Geld. 400.000 Euro sollen die Abbrucharbeiten insgesamt kosten, 90 Prozent davon will man als Zuschuss aus dem Programm des Freistaates Sachsen zur Revitalisierung von Industriebrachen und Konversionsflächen beantragen. Die übrigen 10 Prozent muss die Stadt Lunzenau stemmen.
Dort, wo bis Ende 1991 unter anderem Pappen, Kartonagen und Raufasertapeten hergestellt wurden, sollen bald große Teile verfüllt oder aufgeforstet werden. Der Abbruch hatte sich nicht nur wegen des finanziellen Aspektes verschoben, auch mehrere Gutachten galt es abzuwarten. Man wollte Klarheit über die Stabilität des Untergrundes, der Schadstoffbelastung und über den Naturschutz. Die Uferzone und die vor 25 Jahren verfüllten Bereiche des rund 8.000 Quadratmeter großen Areals seien nicht belastet, wohl aber das Mauerwerk des Heizhauses. Hier entstand durch das Verbrennen von Braunkohle Schwefel - diese Rückstände haben sich abgelagert.
Jetzt wartet die Stadt auf die Zusage zur Revitalisierung. Kommt diese noch in diesem Jahr, könnte der Abbruch im Frühjahr des nächsten Jahres beginnen. (aw)