Cottbus (aw). 32 Jahre lang war die Abraumförderbrücke F34 (34 Meter Abtragsmächtigkeit, Anm. der Redaktion) im kürzlich stillgelegten Braunkohle-Tagebau Cottbus-Nord aktiv, jetzt wurde sie gesprengt. Nach Angaben des Vattenfall-Konzerns sei die Sprengung, bei der an 150 Stellen 24 Kilogramm Sprengstoff angebracht wurde, reibungslos und nach Plan verlaufen. Die F34 war die vorletzte Abraumförderbrücke ihrer Art. Die letzte befindet sich in einem Braunkohlentagebau in der Nähe von Alexandrija in der Ukraine. Vattenfall sucht derzeit einen Käufer für die Lausitzer Braunkohle-Sparte.
Geplant ist nun, vom Winter 2018/2016 bis 2024 Spreewasser in die grube zu leiten, damit Brandenburgs größter künstlicher See - der Cottbuser Ostsee - entstehen kann. Bis dahin werden aktuell zuerst einmal rund 2.000 Tonnen Stahl der gesprengten Abraumförderbrücke zerkleinert und abtransportiert.
Abraumförderbrücke F34 im Einsatz
Förderbrücken dienen im Braunkohletagebau dem Transport und direkten Versturz der gewonnenen Abraummassen auf kürzestem Wege. Sie besitzen Abstützungen auf der Abbau- und der Haldenseite eines Tagebaus. Somit überspannen sie die gesamte Grube einschließlich weiterer Fördergeräte, zum Beispiel die der Kohleförderung. Abbauseitig bekommen sie von Baggern Abraum übergeben, den sie über die eigentliche Tagebaugrube hinweg befördern und haldenseitig verstürzen. Somit entfällt der Transport des Abraums mit Bandstraßen oder Zügen um den Tagebau herum, sowie der Versturz mittels Absetzer.