Tönisberg (aw). Zwei Stunden dauerte das Spitzengespräch im Kempener Rathaus rund um den Abriss oder den Erhalt des Förderturms der ehemaligen Schachtanlage Tönisberg. Vertreter der Ruhrkohle AG als Eigentümerin, des NRW-Ministeriums für Bauen, Stadtentwicklung und Verkehr, Denkmalpfleger, der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, der Bezirksregierung Düsseldorf, die Kreisverwaltungen Viersen und Kempen sowie alle Fraktionen, der Nabu und der Zechenturm-Förderverein verabredeten, dass in Ruhe ein planerisches Nutzungskonzept für das Gelände erarbeitet werden soll. Damit ist ein Abriss des Förderturms, der als Landmarke weithin sichtbar ist, vom Tisch.
Im kommenden Jahr soll das Gesamtkonzept erarbeitet werden, das Planungsverfahren wird als dialogorientierter Prozess realisiert. Die Vorstellungen von Nabu und Förderverein, auf dem Gelände eine Art Naturschutzzentrum einzurichten, sollen zumindest einmal weitergedacht werden. Auch neue Gewerbeansiedlungen sind nicht ausgeschlossen. Außerdem möchte das NRW-Ministerium bestehende Kontakte nutzen, um Gelder aus den Töpfen der NRW-Stiftung zu beziehen. Die RAG als Eigentümer hatte auf einen Abriss gedrängt, wollte aber unter gewissen Bedingungen von selbigem absehen. Im März wurden drei der Gebäude samt Fördertrum unter Denkmalschutz gestellt.