Wehr (aw). Schlechte Nachrichten für das alte Krankenhaus in Wehr (Baden-Württemberg) an der Georg-Kerner-Straße. Ein beauftragtes Gutachten wurde jetzt dem Gemeinderat vorgestellt und letzterer musste einen Beschluss treffen. Im vom Hohentengener Architekt Peter Schanz erstellten Gutachten heißt es, dass weder der historische Altbau noch der Anbau aus den 60er-Jahren wirtschaftlich zu sanieren sind. Aus diesem Grund wird nur ein Abriss empfohlen. Diesem Vorschlag zum Abriss stimmten in der letzten Sitzung des Gemeinderats sieben Räte zu, sechs sprachen sich dagegen aus. Ein Drittel - darunter auch der Bürgermeister - der Stimmberechtigten fehlte krankheitsbedingt. Für die derzeitigen Bewohner, in der Unterkunft sind Obdachlose untergebracht, sollen alternative Möglichkeiten gefunden werden. Der Entscheidung war eine emotionale Diskussion vorausgegangen - denn viele Wehrer Bürger wurden in diesem Gebäude - der Altbau stammt aus dem Jahre 1834 - geboren.
Architekt Schanz schätzte in seinem Gutachten die Kosten für eine Sanierung des Altbaus auf etwa 2.500 Euro pro Quadratmeter, beim Anbau aus dem Jahre 1969 auf etwa 4.000 Euro. Die Kosten für einen Neubau liegen bei etwa 1.900 Euro pro Quadratmeter. Wie bei allen Sanierungsprojekten könnte es auch hier zu nicht abschätzbaren Mehrkosten kommen. Das ehemalige Wehrer Krankenhaus diente anfangs als Armenhau und wurde im Laufe der Zeit in ein Krankenhaus umgewandelt. 1985 stellte man den Betrieb ein. Bis zuletzt nutzte man das Ensemble als Wohnheim für Obdachlose und Asylbewerber. Im letzten Jahr prüfte das Regierungspräsidium das Gebäude aus denkmalrechtlicher Sicht. Aufgrund der baulichen Situation konnte einem Status als Kulturdenkmal nicht entsprochen werden.