Zwei Jahre später als ursprünglich geplant begannen die Arbeiten an der ehemaligen Aktienspinnerei direkt an der Straße der Nationen in Chemnitz. Hier soll die zukünftige Zentralbibliothek der Technischen Universität entstehen. Die Siegerentwürfe zum Umbau der Spinnerei der Berliner und Dresdner Architekten wurde gefeiert, passiert ist seitdem nicht viel. Im letzten Jahr wurden mehrere Nebengeäude abgerissen. Einige alte Gebäude im Umfeld wie eine ehemalige Diskothek, ein leerstehender Kiosk und eine Imbisshalle mussten weichen. 2018 soll die Sanierung nun beendet sein. Zur Verzägerung kam es, da die Nutzungsvorschläge auf allen Ebenen überarbeitet werden mussten, heißt es aus dem Finanzministerium. Die Kosten für das Bauvorhaben sind bereits von 40 auf 50 Millionen gestiegen.
Derzeit laufen im Inneren des Haupthauses die Abbrucharbeiten, der Rohbau soll im dritten Quartal diesen Jahres beginnen, der Innenausbau Anfang 2017. Das Haupthaus wird um ein Stockwerk aufgestockt und erhält so seine alte Ansicht. Die Eingangshalle mit zentralem Treppenhaus und Foyer wird auf ein Geschoss reduziert. Statt eines zweigeschossigen Lesesaals wird man nun zwei getrennte Lesesäle errichten, einer mit einer offenen Galerie. Im vierten Geschoss plant man abgeschlossene Lesekabinen und eine großzügige Ausleihe. Konkrete Zeitplanungen gibt es laut Oberbürgermeisterin Barabra Ludwig noch nicht. Gegenüber der Freien Presse betonte Ludwig die Wichtigkeit für die Universität.
Ob die Fläche des angrenzenden Busbahnhofs mit in das Sanierungskonzept einfließt, darüber herrscht derzeit Stillschweigen. Während der Eigentümer (Regionalverkehr Erzgebirge) keine Verkaufsverhandlungen mit dem Freistaat bestätigt, spricht das Finanzministerium von Verhandlungen. Der Busbahnhof soll 2018 an den Hauptbahnhof umziehen. (aw)