Arbeiten an Schloss Hartenfels werden gefördert

Schloss Hartenfels. Foto: Zeppelubil/CC BY-SA 3.0

Torgau (dsd/aw). Die treuhänderische Jutta Schoeller-Meinz-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt auch in diesem Jahr Instandsetzungsmaßnahmen auf Schloss Hartenfels in Torgau (Landkreis Nordsachsen). Konkret stellt sie weitere 24.234 Euro für die Restaurierung der Kurfürstlichen Gemächer zur Verfügung. Bereits im vergangenen Jahr stellte die Stiftung für Restaurierungs- und Freilegungsarbeiten an den Wandflächen der Spiegelstube auf Schloss Hartenfels exakt 5.038,46 Euro bereit. Mit der vergleichsweise „kleinen“ Unterstützung konnte eine Maßnahme in der Spiegelstube durchgeführt werden, die an dem fehlenden Betrag zu scheitern drohte.

Jutta Schoeller-Meinz, die ihre Stiftung zur Unterstützung der „Restaurierung, Erhaltung und Pflege von Denkmalen in Bau und Ausstattung in den östlichen Bundesländern“ gegründet hat, ließ sich unkompliziert für Schloss Hartenfels begeistern. Sie war am Ende so begeistert, dass sie trotz der damit verbundenen Strapazen persönlich an dem jetzigen Termin in Torgau teilnehmen will. Was als akut gebrauchte Einzelmaßnahme begann, entwickelt sich nun zu größerer Zusammenarbeit. Die Jutta Schoeller-Meinz-Stiftung hat bereits weitere 40.000 Euro für Restaurierungsmaßnahmen in der beeindruckenden Schlossanlage in Aussicht gestellt.

Der in der Achse des Hauptzugangs von Schloss Hartenfels gelegene Johann-Friedrich-Bau mit dem Großen Wendelstein gilt als Inkunabel der deutschen Renaissance. Neben der Albrechtsburg in Meißen und dem Dresdener Schloss war Schloss Hartenfels eines der drei sächsischen Residenzschlösser und als Hauptsitz der ernestinischen sächsischen Kurfürsten vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis 1547 neben Wittenberg das politische Zentrum der Lutherischen Reformation. Hier wurde die als erster evangelischer Kirchenneubau errichtete Schlosskapelle 1544 von Martin Luther selber geweiht.

Die berühmte Treppe des von 1533 bis 1536 erbauten Großen Wendelsteins trägt sich ohne mittlere Stütze. Überspannt wird das Treppenhaus von einem zarten Gewölbe, dessen Gewicht auf sechs schlanken Pfeilern ruht. Über diesem Gewölbe liegt die Spiegelstube, ein lichtes Turmzimmer mit Wandmalereien aus der Cranach-Werkstatt von 1534.