Jüterbog (aw). Auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks in Jüterbog sieht es aus wie nach einem Bombenangriff. Beinahe alle Gebäude sind ganz oder nur teilweise ausgeschlachtet und abgebrochen worden. Lediglich der denkmalgeschützte Wasserturm steht noch unangetastet an seinem Platz. Wie die "Märkische Allgemeine Zeitung" berichtet, waren die Abbrucharbeiten der Unteren Bauaufsicht nicht angezeigt worden. Laut Bauamt waren die meisten Gebäude samt Dächer noch in einem guten Zustand. Jetzt stehen davon nur noch ruinöse Reste. Das Gelände ist ungesichert und birgt durch meterhohe Schuttberge sowie tiefe, offene Schächte ein enormes Gefahrenpotenzial.
2014 hatte eine Privatperson das Areal von der Deutschen Bahn bei einer Auktion erworben. Kurz danach wurden zuerst die Gleise entfernt und mehr als 80 Bäume ohne Genehmigung gefällt. Von dieser Aktion erfuhr die Untere Naturschutzbehörde erst durch einen Artikel in der MAZ. 2015 wurden die Ermittlungen zum Verwaltungsverfahren aufgenommen, ein Verfahren wegen einer Ersatzleistung für die Fällung ist derzeit in Bearbeitung. Der Ordnungsmtsleiter und stellvertretende Bürgermeister Joachim Wasmansdorff ist schockiert. Noch in dieser Woche soll ein Mitarbeiter die Gegebenheiten vor Ort dokumentieren. Nach der Auswertung wird man über weitere, rechtliche Schritte entscheiden.