Rendsburg/Berlin (aw). Im Januar kollidierte die Rendsburger Schwebefähre der Hochbrücke mit dem Frachter MS „Evert Prahm“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Dabei geriet die Fähre ins Schleudern, Tragseile rissen, der Fährführer wurde schwer verletzt, ein Passagier leicht. Die 102 Jahre alte Schwebefähre galt als Wahrzeichen der Region. 2017 wollte die Stadt Rendsburg die Fähre als Unesco-Weltkulturerbe bewerben. Das für den Betrieb zuständige Bundesverkehrsministerium teilte im Juni mit, dass die Fähre nicht reparabel sei. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will noch in diesem Jahr den Bau einer neuen Schwebefähre für den Nord-Ostsee-Kanal in die Wege leiten. Der für Verkehrspolitik zuständige CDU-Bundestagshaushälter Norbert Brackmann wird den Auftrag zum Neubau im Dezember erteilen.
Der Schewebefähren-Neubau soll in zwei Schritten erfolgen. In diesem Jahr soll die Aufhängung samt Unterkonstruktion und Antrieb bestellt werden. Im ersten Halbjahr 2017 wird dann der Bau der Fährgondel ausgeschrieben und in Auftrag gegeben. Ein bis zwei Jahre soll die Bauzeit betragen, für die der Haushaltsausschuss drei Millionen Euro bereitstellt. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat man diese Nachricht durchweg positiv aufgenommen. Die zusätzliche Querung des Nord-Ostsee-Kanals sei eine für viele Menschen wichtige Ergänzung. Derzeit befördert eine Ersatzfähre wochentags Fußgänger und Radfahrer von Ufer zu Ufer. Die denkmalgeschützte Schwebefähre ist eine von noch acht weltweiten Bauwerken dieser Art und transportierte nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes in den vergangenen Jahren täglich durchschnittlich 350 Fahrzeuge sowie 1700 Fußgänger und Radfahrer.