Berlin (aw). Das Land Berlin hat nach Angaben des rbb-Fernsehens den Steglitzer Kreisel für 20 Millionen Euro an einen Investor verkauft. Die Asbestsanierung kostete jedoch schon alleine 18,5 Millionen Euro, die das Land vorfinanzieren musste. Der neue Investor möchte aus dem leerstehenden Skandalhochhaus ein Gebäude mit rund 200 Eigentumswohnungen auf 34 Stockwerken, samt Hotel, Geschäften und Parkhaus formen. Entstehen werden 22.000 Quadratmeter Wohnraum, der nach Angaben des Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) aufgrund des Standortes jedoch nicht für Sozial- oder Familienwohnungen genutzt werden können. Betrachtet man die Quadratmeterpreise der Wohnungen, so werden diese mit dem versprochenen "Drei-Seiten-Blick" nur für das zahlungskräftige Klientel interessant sein. In den unteren Ebenen liegt der Quadratmeter bei rund 3.200 Euro, in den oberen Etagen bei bis zu 9.000 Euro. Das Abgeordnetenhaus muss dem Verkauf noch zustimmen.
Erbaut wurde der "Kreisel" in den 70er Jahren. 1990 wurde im Gebäude Asbest gefunden. Dieser wurde allerdings nur bei auftretenden Schäden und somit auch nur partiell beseitigt. Ein 2004 erstelltes Gutachten brachte das gesamte Problem zum Vorschein. Teile des Hochhauses sollten bis 2007 gesperrt werden, wegen der Lage der Technikzentrale und der Rettungswege ist eine Teilnutzung während der Sanierung ausgeschlossen. Die Kosten für die Sanierung hätten bei etwa 84 Millionen Euro gelegen, ein vergleichbarer Neubau wäre für 41 Millionen Euro zu haben. Ein zweites Gutachten 2005 bestätigte die Schließung bis 2007, falls bis dahin keine vollständige Asbestsanierung erfolgt wäre. Hier kam man zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung 75 Millionen Euro kosten würde. Seitdem war nichts passiert. Der Leerstand kostete den Berliner Senat jährlich mehr als 700.000 Euro.