Berlins ICC wird kein Einkaufszentrum

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Seit Jahren wird in Berlin über die Zukunft des Internationalen Congress Centrum (ICC) im Ortsteil Westend des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf diskutiert. Auch in der Politik gibt es zahlreiche Ideen für eine Neunutzung - einige gut, einige weniger gut. des Gebäudes diskutiert. Die Messe Berlin hat an einem Weiterbetrieb kein Interesse, da die Betriebskosten die Einnahmen aus Veranstaltungen übersteigen. Auch ein Abriss wurde ins Gespräch gebracht, dieser wird von großen Teilen der Berliner Politik jedoch abgelehnt. Bisher ist ungeklärt, ob und wann das ICC saniert wird und wer die Kosten dafür trägt. Tragfähige Konzepte für eine weitere Nutzung nach einer Sanierung gibt es bisher nicht.

Aktuelle Planungen, aus dem ICC ein Einkaufszentrum zu machen, sind nun vom Tisch. Laut eines Gutachtens - einer "Auswirkungsanalyse" - hatte das Einkaufzentrum negative Folgen für zahlreiche Händler in Berlin. Mit gravierenden Umsatzeeinbußen müsse man dann rechnen, nicht nur in City West sondern bis Steglitz und Moabit - das berichtet der Tagesspiegel. Ein Büro für Stadt- und Regionalentwicklung hat diese Fakten erarbeitet und wird diese in der nächsten Woche der Politik vorlegen. Mit diesem Gutachten ist ein von Seiten der Wirtschaftsverwaltung erstelltes hinfällig. In diesem hatte es geheißen, eine Wiedereröffnung des ICC sei nur mit einem Einkaufszentrum finanzierbar.

Und während sich nun das Abgeordnetenhaus mit dem ICC beschäftigen muss, um eine sinnvolle Lösung zu erarbeiten um den Koloss zu retten, schlägt die Piratenfraktion einen Abriss vor.

Das ICC ist eines der größten Kongresshäuser der Welt. Das 320 Meter lange, 80 Meter breite und 40 Meter hohe Gebäude wurde nach Plänen der Berliner Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte erbaut und nach nur vier Jahren Bauzeit am 2. April 1979 eröffnet. Es zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der deutschen Nachkriegszeit und kostete über 924 Millionen Mark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 1.046.200.000 Euro) und war der teuerste Bau in West-Berlin. Das Bauwerk gilt inzwischen als „technisch verschlissen“. Eigentümer ist das Land Berlin, Betreiberin die Messe Berlin GmbH.