Sulzbach-Rosenberg (aw). Die Maxhütte war das letzte Stahlwerk Bayerns mit konventionellem Hochofen, gleichzeitig das letzte der Montanmitbestimmung unterliegende Unternehmen Bayerns. Zu Glanzzeiten arbeiteten hier mehr als 9.000 Menschen. Die Maxhütte besitzt aufgrund ihres Alters und wegen ihrer teilweise einmaligen technischen Ausstattung hohen Denkmalwert. 2015 wurde bekannt, dass die Anlagen bis auf die Hochofenplaza verschwinden sollen, hier soll dann ein Denkmal- und Veranstaltungsort mit zeitgemäßer Folgenutzung entstehen.
Im September 2016 hatten die ersten Rückbauarbeiten im westlichen Teil des Areals, neben der Konverterhalle begonnen (wir berichteten). Zuerst werden alle Kabel, Rohrleitungen und Metallteile ausgebaut und dem Recycling zugeführt. Danach wird man die Kalksilos neben der Konverterhalle abreißen. Eine Konservierung des Maxhütten-Areals wäre aus finanzieller Sicht nicht möglich gewesen. Alleine die Sanierung der Hochofenplaza ist mit mehreren Millionen Euro zu veranschlagen. Auch der Unterhalt wäre zukünftig kostenintesiv.
Um den letzten Hochofen sowie die Hochofenplaza endgültig zu sichern und vor einem Abbruch zu bewahren, gab es bereits viele Gespräche in allen politischen Gremien. Der Stadtrat hatte jetzt beschlossen, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege um Unterstützung zu bitten. Um eine entsprechende Formulierung an die Behörde zu übermitteln, wurde diverse Kernpunkte aufgefüht. Bestandteil sind die möglichen Nutzungsformen des Areals, die Geländesicherung und die Art der Zuschüsse, die man so zwingend benötigt. Weniger deutlich wurde gemacht, wie man den Hochofen zukünftig erhalten möchte und ob man diesen nun endlich als Wahrzeichen einer traditionsreichen Montanhistorie anerkennt. Verwieen wurde lediglich auf die Absichterklärung des Eigentümers, den Hochofen erhalten zu wollen.
Die Interessengemeinschaft "Freunde Rosenbergs" hat eine großangelegte Unterschriftenaktion für den Erhalt des Hochofens mit seinem Umgriff eingeleitet. Weil es für ein Bauwerk ohne Denkmalcharkter keine Zuschüsse gibt, regte Stadtheimatpfleger Dr. Markus Lommer eine Vernetzung der Stadt mit dem Museum der Bayerischen Geschichte Regensburg und dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg an. Mit dieser, aber auch mit weiteren Maßnahmen möchte man den Hochofen und die Hochofenplaza als Einzeldenkmal schützen. Jetzt obliegt es dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten.