Beteiligungsprozess für Tempelhofer Feld positiv

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Der Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, Christian Gaebler, und der Koordinator des Verfahrens, Tilmann Heuser, Geschäftsführer des BUND Berlin, haben eine positive Zwischenbilanz für den laufenden Beteiligungsprozess zum Entwicklungs- und Pflegeplan Tempelhofer Feld gezogen. Seit September 2014 läuft der Beteiligungsprozess, der im ThF-Gesetz vorgeschrieben ist. In der ersten Phase wurde die Berliner Bevölkerung aufgerufen, ihre Vorschläge für das Tempelhofer Feld einzubringen. In zahlreichen Informations- und Diskussionsrunden zu den Themen Naturschutz, Geschichte, Freizeit, Erholung, Sport sowie bürgerschaftliches Engagement auf dem Feld, Bewirtschaftung und Beteiligung hatten Interessierte die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren. Parallel dazu konnten Bürgerinnen und Bürger online ihre Vorstellungen einbringen und kommentieren. Insgesamt gab es 1.921 registrierte Mitglieder, 331 Vorschläge, 1.324 Kommentare und 151.645 Besucherinnen und Besucher.

Staatssekretär Christian Gaebler: „Wir gehen einen neuen Weg der Bürgerbeteiligung. Mit dem Verfahrenskoordinator als Bindeglied zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung ist eine konstruktive und offene Diskussionskultur entstanden. Das war nicht selbstverständlich nach den harten Auseinandersetzungen vor dem Volksentscheid im Mai 2014. Ich wünsche dem Prozess auf seinem Weg weiterhin ein gutes Gelingen.“

Die bislang gesammelten Ideen und Erkenntnisse stellen nun die Grundlage für die zweite Phase der Beteiligung dar. Ab Mai bis zu den Sommerferien werden die Vorschläge in thematischen Werkstätten gemeinsam von Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung diskutiert, bewertet und weiterentwickelt.

Tilmann Heuser: „Mit den thematischen Werkstätten geht es jetzt in die heiße Phase der Diskussion. Bei vielen Themen zeichnet sich bereits ein breiter Konsens ab. Mehr Sitzgelegenheiten, Toiletten oder Spielorte für Kinder sollen nach dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger möglichst zügig geschaffen werden, um die Aufenthaltsqualität auf dem Feld zu erhöhen. Bei vielen Ideen geht es darum, diese in ein sinnvolles Gesamtkonzept einzubinden. Kontroverse Themen werden für spannende Diskussionen sorgen, z.B. die Regelung der Öffnungszeiten oder die Anlage von Sportplätzen. Interessant wird auch die Diskussion über ein neues Modell für die Zusammenarbeit von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung bei der weiteren Entwicklung des Tempelhofer Feldes.“

Die zweite Phase beginnt mit einem Werkstattforum am 8. Mai 2015 – zugleich der 5. Jahrestag der Öffnung des Tempelhofer Feldes. Um eine breite Beteiligung auch derjenigen Menschen zu erreichen, die sich nicht direkt an den thematischen Werkstätten beteiligen, starten ab Juni auch Dialogformate direkt auf dem Feld. Die Zwischenergebnisse zu den einzelnen Themen können zeitnah online kommentiert werden. Damit auch die Bedürfnisse von Zielgruppen aufgegriffen werden, die eher weniger auf dem Feld präsent sind, werden mit aufsuchenden Beteiligungsformaten auch gezielt Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche sowie Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund angesprochen. Im Herbst 2015 soll der Entwicklungs- und Pflegeplan an den Senat und das Abgeordnetenhaus übergeben werden.

Weitere Informationen unter www.tempelhofer-feld.berlin.de