Seit fünf Jahren gehört das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes zwischen den S-Bahnhöfen Pankow und Heinersdorf Investor Kurt Krieger (Möbel Höffner). Dieser möchte mit seinem Projekt "Pankower Tor" 400 Millionen Euro investieren, ein Möbelcenter und ein Einkaufszentrum, sowie diverse Wohnungen bauen. Gut und schön möchte man meinen, doch Politiker und Stadtplaner diskutieren seit dem Kauf des Geländes von Krieger diese Bauvorhaben. Die Fronten sind festgefahren.
Für das Land Berlin möchte Krieger alleine Bauflächen und Wohnungen mit einem Volumen von 30 Millionen Euro überlassen. Schaffen möchte er zusätzlich bis zu 1.000 Arbeitsplätze. Doch Bezirk und Senat lehnen Kriegers Pläne ab, begründen ein Einkaufszentrum als Gefahr für den Einzelhandel. Der bau- und wohnungspolitische Sprecher der Grünen, Andreas Otto, geht noch einen Schritt weiter und betitelt das Bauvorhaben als eines mit niedriger Prioritat für Berlin. Weiter droht er Krieger, wenn sich dieser gegen das Konzept der Stadt stelle, müsse selbige ihm das Gelände abkaufen und als städtisches Entwicklungsgebiet unter Eigenregie bebauen. Sein Parteikollege Jens-Holger Kirchner befürwortet zwar mehr Einkaufsmöglichkeiten, bewertet Kriegers Projekt laut Berliner Zeitung aber als "Baustil der 70er Jahre mit Autobahnanschluss".
Um diese Streitigkeiten und langen Jahre der Diskussion zu beenden, schlägt der Pankower parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus Torsten Schneider vor, die Bürger über die Zukunft und Bebauung des Geländes des ehemaligen Rangierbahnhofes Pankow abstimmen zu lassen - in einem Bürgerentscheid. Bisher mussten Anwohner bei einem Bürgerbegehren zu einem umstrittenen Bauvorhaben erst eine gewisse Anzahl an Unterschriften sammeln. Der Höffner-Boss aber möchte in jedem Fall weiterkämpfen, bezeichnet sein Projekt als sein persönliches Projekt, für das er bereits viel Zeit und Geld investiert habe. Krieger ist in Pankow aufgewachsen.