Bonn (dsd/aw). Der bundesweite Tag des offenen Denkmals 2020 fand in seinem ersten virtuellen Jahr auf der Aktionsseite www.tag-des-offenen-denkmals.de statt. Über 1.200 Beiträge hatten kreative Denkmaleigentümer und Denkmalfreunde aus dem gesamten Bundesgebiet auf der Plattform platziert, wo sie von den virtuellen Besuchern zu entdecken sind. „Großartig... das hätte ich nicht erwartet ... was da für eine Arbeit drin steckt ... da ist wirklich für alle etwas dabei...“, lauten die Rückmeldungen in den Kommentaren.
Ein echter Überraschungserfolg, mit dem auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als bundesweite Koordinatorin nicht gerechnet hatte. Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist begeistert: „Wir freuen uns ungemein über das Engagement und den Einfallsreichtum der vielen ehren- und hauptamtlichen Veranstalter. Sie haben regelrechte kleine virtuelle Kunstwerke geschaffen. Dass das Angebot heute so gut angenommen wurde, ist die beste Würdigung der Mühen und des Einsatzes. Das zeigt einmal mehr, wie groß das Interesse der Bürger*innen an Denkmalpflege ist.“ Skudelny hofft, dass dadurch erneut mehr Menschen zur aktiven Mithilfe – im Ehrenamt oder als Spender – bei der Bewahrung von Denkmalen gewonnen werden konnten.
Videos mit Vorträgen und Live-Führungen etwa aus Ulm, Fotostrecken wie über den Zachhof in Niederleierndorf und Audio-Beiträge wie über das Bundesbüdchen in Bonn, Drohnenflüge etwa über Quedlinburg und 360°-Panoramen wie zum Berliner Dom erlaubten und erlauben online neue Einblicke. Man kann hinter sonst verschlossene Türen blicken, verborgene Orte aufsuchen und sich auf den Spuren unserer Geschichte begeben. Die gesamte Vielfalt an Denkmalen, von Handwerker- und Kaufmannshäusern, Schlössern, Industrieanlagen, Schiffen oder archäologischen Stätten konnte wieder einmal am Tag des offenen Denkmals entdeckt werden. 2020 war es bequem möglich, über die Orts- und Landesgrenzen hinaus, von der Ostsee bis zum Bodensee, unterwegs zu sein. Viele Vereine und Initiativen haben über die neuen Formate ganz neue Besucher und Interessenten erreicht. Der Zugang zur Aktionsseite des Tags des offenen Denkmals bleibt noch bis zum 30. September 2020 offen und lädt zu den zahlreichen Highlights ein – denn „leider habe ich nicht die Zeit, sie alle heute anzugucken...“, so eine Besucherin.
Dass diese Plattform in so kurzer Zeit aufgebaut werden konnte – die Entscheidung für eine virtuelle Variante des Tags des offenen Denkmals fiel Ende April –, war eine große Kraftanstrengung. Formate mussten entwickelt, Veranstalter mitgenommen und geschult, Besucher auf die Seite geführt werden. Dass die so gewonnenen Erfahrungen auf Dauer und für die Zukunft ein Gewinn sind, schätzen fast alle teilnehmenden Veranstalter. Wenn 2021 der Tag des offenen Denkmals wieder vor Ort durchgeführt werden kann, wollen Viele diese digitale Ergänzung sicher nicht mehr missen.
Tag des offenen Denkmals
Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot.
#Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die private Denkmalschutzstiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.