Enteignungsverfahren von Reinhardsbrunn noch bis Juni

Schloss Reinhardsbrunn. Foto: Michael Sander/CC BY-SA 3.0

Friedrichroda (aw). Im Rahmen von Dreharbeiten gab Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bekannt, dass man noch bis Juni das Enteignungsverfahren gegen den Besitzer von Schloss Reinhardsbrunn in Friedrichroda (Landkreis Gotha) einleiten will. Noch in diesem Tagen wird das Kabinett darüber entscheiden. Ramelow hatte mehrfach versucht, den Eigentümer zu seiner Verpflichtung zum Erhalt des kulturhistorisch wertvollen Schlosses zu bewegen und erfolglos mit dem Anwalt über andere Lösungen verhandelt. Wie berichtet, erklärt sich der Eigentümer zwar zum Verkauf der Immobilie für einen symbolischen Euro bereit, die Frage der Grundschulden von etwa neun Millionen Euro bleiben aber nach wie vor ungeklärt.

Für das Land Thüringen wäre es das erste Enteignungsverfahren. Nach Angaben des Ministerpräsidenten sei das Ergebnis völlig offen. Man werde diesen Weg aber gehen, um "kulturhistorische Werte von Rang zu erhalten". Das Land kalkuliert laut Ramelow für den Erhalt des Denkmals etwa mit 6,8 Millionen Euro, rechnet man die Restaurierungsarbeiten dazu, dann beläuft sich entsprechend eines Denkmalschutz-Gutschtens des Landes die Summe auf 10.9 Millionen Euro. Für den Erhalt des Schlosses hatte sich bereits Ramelows Vorgängerin Christine Lieberknecht (CDU) stark gemacht. Der Förderverein Schloss und Park Reinhardsbrunn e.V. kämpft seit Jahren um eine tragbare Lösung zur Rettung des Schlosses.