Hummelshain (aw). Über zwei Jahre herrschte sprichwörtliche Finsternis am Hummelshainer Schloss, zumindest nachts und an den langen Winterabenden. Dass das „Thüringische Neuschwanstein“ in dieser Zeit dennoch von Vandalismus verschont blieb, gleicht fast einem Wunder. Ursache war, dass der marode Hausanschluss vom Energieversorger gesperrt werden musste. Die von Denkmalpflege und Förderverein angemahnte Instandsetzung wurde zwar mehrfach angekündigt, doch immer wieder verschoben. Nun aber hat die Schlosseigentümerin, die Zeta-Verwaltungsgesellschaft mbH den Ankündigungen Taten folgen lassen und alle Voraussetzungen für das Bauvorhaben erfüllt.
Im Auftrag der Thüringer Netzagentur errichtet die Firme Dellinger aus Neustadt/Orla derzeit einen neuen Netzanschluss für das historische Objekt. Dazu muss zunächst ein Kabel von der Trafostation an der TrockenbornerStraße durch den Park zum Schloss verlegt werden. Im Kabelgraben wird zugleich ein Leerrohr für Datenleitungen untergebracht. Mit zwei Kernlochbohrungen durch das Fundament wird anschließend der Zugang zu dem bereits vorgerichteten Anschlussraum im Kellergeschoss geschaffen. Bis Mitte des Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und der Strom wieder fließen.
Darüber ist insbesondere der Förderverein des Schlosses erfreut. Denn Ende August wird der Verein mit ersten Sicherungsmaßnahmen im Dachbereich des Schlosses beginnen, für die der Freistaat Thüringen rund 70.000 Euro Denkmalmittel zur Verfügung gestellt hat und die ohne Strom nicht möglich wären. Am 26. August wird zudem der Chef der Thüringer Staatskanzlei und Kulturminister Benjamin-Imanuel Hoff erwartet, der sich vor Ort über die Situation des bedeutenden Architekturdenkmals informieren möchte.