FDGB-Ferienheim "Fritz Heckert" vor Vermarktung

Gernrode (aw). Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat im Landtag Sachsen-Anhalts eine Anfrage zur Vermarktung des ehemaligen, unter Denkmalschutz stehenden Ex-Ferienheims "Fritz Heckert" in Gernrode (Landkreis Harz) gestellt. Seit 25 Jahren verfällt das damals erste, neu gebaute Ferienheim der DDR, Interessenten für eine Sanierung und Wiedernutzung gab es nicht. Nicht mehr viel ist übrig geblieben von dem im Stil der Moderne erbauten, mit seinem markanten Rundbau im Eingangsbereich einladend wirkenden Komplex auf dem Kuhkopf. 1952 bis 1954 wurde das Ferienheim - vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) in Auftrag gegeben und war bis 1990 eine der größten Ferieneinrichtungen im Kreis Quedlinburg.

Nach dem Abriss des Bettenhauses mit Restaurant und Kellerbar setzte man das verbliebene Ensemble 1993 auf die Denkmalliste des Landes Sachsen-Anhalt. Seit Jahren kehren hier nur noch Neugierige, Vandalen und die Dorfjugend ein. Hin und wieder trainiert die Feuerwehr im und am Objekt. Die Gebäudesubstanz aber thront als Rohbau nach wie vor stolz an seinem Platz, als könne ihr keine Witterung oder Beschädigung etwas anhaben. Der Kreis verteidigt den Denkmalstatus und bestätigt, dass eine Rettung des Gebäudes nach wie vor möglich und machbar sei. Probleme gibt es derzeit nur mit der Abwasserversorgung und den Stromleitungen - wobei letztere zurückgebaut, aber in der Nähe verfügbar sind.

Gute Substanz in malerischer Idylle - Das FDGB-Ferienheim "Fritz Heckert"
Gute Substanz in malerischer Idylle - Das FDGB-Ferienheim "Fritz Heckert"

Ein künftiger Interessent wird also händeringend gesucht. Bleibt zu wünschen, dass sich dem Gebäude mit dem tollen Blick ins Harzvorland jemand annimmt, die Chancen erkennt und dem Denkmalobjekt neues Leben einhaucht. Mit seiner heutigen Substanz aus Steinen und Beton kann das Gebäude jedenfalls noch weitere Jahrzehnte überstehen.