Vom Verein zum Erhalt der Südzentrale ist zu hören, dass der Abbruch der Südzentrale nicht vor Juli diesen Jahres erfolgen wird. Der Grund dafür sind im Januar entdeckte Fledermäuse, die im Keller des Gebäudes ihr Winterquartier eingerichtet hatten. Dafür wurden bereits ausgeführte Abbrucharbeiten am ehemaligen Kraftwerk Anfang des Jahres unterbrochen. Wilhelmshavens Naturschutzbeauftragter Klaus Börgmann erläuterte nun gegenüber des Vereins, dass die Fledermäuse laut Bundesnaturschutzgesetz auch nach Ende des Winterschlafs Anfang April zu schützen sei. Bevor also nun der Abbruch fortgesetzt werden kann, muss der Eigentümer der Südzentrale in einem Fledermaus-Gutachten klären, wie viele Tiere das Quartier enthält und welche geeignete Quartiere man als Ersatz für das alte Kraftwerk nutzen kann. Findet man solche Ersatz-Quartiere nicht, könnte ein Abbruch vorerst auf lange Zeit aufgeschoben sein.
Hilke Gnath, Leiterin des Wilhelmshavener Umweltamtes hatte Anfang des Jahres veranlasst, die Südzentrale nach Winterquartieren zu untersuchen. Diese Aufgabe wurde dem Eigentümer zusammen mit dem Naturschuztbeauftragten zuteil. Promt wurde man fündig. Drei seltene und unter Artenschutz stehende Fledermaus-Arten, das große Mausohr (Myotis myotis), die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und die Fransenfledermaus (Myotis nattereri), verbringen die kalten Monate in der Südzentrale. Die Nester, Schlaf- und Überwinterungsquartiere darf man nicht einfach entfernen oder zerstören. Man muss diese belassen, oder eine geeignete Umzugsmöglichkeit schaffen. Jetzt wird sich zeigen, welche Weg der Eigentümer einschlägt und wie lange sich der Abbruch hinauszögert.