Gütersloh (aw). Als die britische Regierung 2010 bekannt gab, ihre Streitkräfte bis 2020 aus Deutschland abzuziehen, stand auch der Flugplatz in den Princess Royal Barracks an der Marienfelder Straße in Gütersloh konsequenterweise mit auf dem Plan. Kurz vor der Bekanntgabe hatte man bereits ein Gutachten zur Machbarkeit eines erneuten beschränkten privaten Flugbetriebs veröffentlicht. Laut dieses Gutachtens würden für den Betrieb neben Einmalinvestitionen von knapp 15 Millionen Euro jährlich knapp 2 Millionen Euro anfallen. 2012 sprach sich der Gütersloher Rat einstimmig gegen eine Wiederaufnahme des privaten Flugverkehrs aus.
Im November hat die britische Liegenschaftsverwaltung nach 71 Jahren die Schlüssel an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übergeben und ihre eigenen Wachposten abgezogen. Mitarbeiter eines Bielefelder Sicherheitsdienstes sichern und bewachen das Gelände ab sofort rund um die Uhr. Die britischen Streitkräfte hatten zuvor jegliches Inventar abtransportiert oder veräußert. Derzeit wird geprüft, welche Heizkraftwerke auf dem Areal abgeschalt werden sollen. Nach Angaben der "Glocke" soll nur eines am Netz bleiben.
Nutzer von verschiedenen Gebäuden wird die Stadt Gütersloh sein, die in den Offiziersunterkünften, die erst 2010 fertiggestellt wurden, Flüchtlinge unterbringen will. Was mit den älteren Gebäuden passiert ist unklar. Noch bis Ende des Jahres sollen auch die als Unterkunft genutzten Turnhallen frei gezogen werden. Die BImA stellt der Stadt die Unterkünfte untentgeltlich zur Verfügung. Zukünftig möchte die Stadt die Liegenschaft überplanen und am Liebsten für einen symbolischen Euro ganz übernehmen.