Hummelshain (aw). Was lange währt, wird endlich gut. Jahrelang hatte der Förderverein Schloss Hummelshain um finanzielle Unterstützung für dringend notwendige Sicherungsarbeiten am 1885 fertiggestellten Neuen Jagdschloss Hummelshain (Saale-Holzland-Kreis) bemüht. Viele Briefe, in denen im Detail auf den prekären verfallenden Zustand hingewiesen wird, hatte der Verein an die Landesregierungen und Landtagsabgeordneten geschickt. Mit dem Eigentümer, der das Schloss seit Jahren verfallen lässt, wurden 2015 vertragliche Regelungen getroffen und eine Bauschadenuntersuchung in Auftrag gegeben. Jetzt hat das Landesamt für Denkmalpflege in Thüringen im Rahmen der Projektförderung 73.000 Euro bewilligt. Mit diesem Geld können nun erste Sicherungsarbeiten durchgeführt werden.
In gemeinsamen Gesprächen zwischen Landeskonservator Holger Reinhardt, der zuständigen Staatssekretärin Dr. Babette Winter, dem Architekten Dr.-Ing. Ulrich Seelig von D & P Planungsgesellschaft mbH und dem Denkmalverbund Thüringen wurden Wege gefunden, wie man trotz der Eigentumsverhältnisse (wir berichteten) den voranschreitenden Verfall aufhalten kann. Derzeit gilt das Hauptaugenmerk dem einsturzgefährdeten Dach, der Instandsetzung des Söllers im Herzog-Ernst-Flügel sowie dem Balkon an der Südseite, der gesichert werden muss. Mit dem Förderbescheid können die Arbeiten nun beginnen, die für die Sommermonate geplant sind. Zuerst einmal aber wurde der Eigentümer gebeten, bis zum Baubeginn die Stromversorgung am Objekt wieder herstellen zu lassen.
Ende Februar wurde das erste bautechnische Gutachten, finanziert durch die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG), präsentiert. In diesem wurden diverse bauliche Mängel, bedingt durch den jahrelangen Verfall im Detail dokumentiert. Einzig und allein dem Förderverein ist es zu verdanken, dass über die Jahre immer wieder öffentlicher Druck auf die Ämter und Behörden ausgeübt worden ist, um einen kompletten Verfall und somit die Zerstörung eines historischen Bauwerks aufzuhalten und möglichst ganz zu verhindern.