Fördervertrag für das Schlösschen in Aystetten

Nord-/Ostseite des Schlosses Aystetten. Foto: Manfi.B./CC BY-SA 3.0

Aystetten (aw/dsd). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Dach- und Deckensanierung des Schlösschens Louisensruh in Aystetten im Landkreis Augsburg mit 100.000 Euro. Die Förderung wurde möglich dank der Erträge der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist. Die Denkmalschutzstiftung freut sich, gerade die für den süddeutschen Raum außergewöhnliche und ohne größere Eingriffe überkommene Architektur mitretten helfen zu können.

Das Schlösschen Louisensruh wurde wohl 1793 im Stil des Klassizismus mit Ausblick auf Schloss Aystetten gebaut. Den eingeschossigen Bau mit südlich erkerartig vorgezogener Mittelachse und französischem Mansardwalmdach gestaltete Balthasar von Hößlin, der spätere Augsburger Baudirektor. Der Bau folgt im Erscheinungsbild einer palladianischen Villa. Im Inneren hat sich viel zeitgenössisches Meublement an Tischen, halbhohen Vitrinen, Kommoden und Betten erhalten.

Das sogenannte Agrarschloss, das Ökonomiegebäude, wurde als langgestreckter Bau mit ursprünglich zwei Seitenrisaliten und einem Mittelrisalit sowie einem zentralen Turm im Stil der sogenannten französischen Revolutionsarchitektur mit Eckquaderung, Giebelfeld und großem Portal erbaut. Das östliche Drittel wurde später abgebrochen.

Einen gesellschaftlichen Höhepunkt erlebte das Landschlösschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Hortense de Beauharnais, die Gattin Louis Bonapartes, für fünf Jahre in Augsburg lebte. Während dieses Aufenthaltes besuchte sie Louisensruh mehrmals zusammen mit ihrem Sohn Charles Louis Napoleon, dem späteren Kaiser Napoleon III.