Freitaler Lederfabrik wird auf Altlasten untersucht

Ehemalige Lederfabrik Sohre in Freital. Foto: rottenplaces Archivfoto

Freital (aw). Von der Stadt Freital ist jetzt ein Altlastengutachten über die ehemalige Lederfabrik Sohre in Auftrag gegeben worden. Das Ergebnis soll Anfang des nächsten Jahres vorliegen und über die Zukunft der Industrieruine entscheiden. Gleichzeitig erhofft man sich Kenntnisse, wie aufwendig eine Sanierung wäre und welche Kosten diese mit sich bringen würde. Bis zum Ergebnis des Gutachtens soll keine Vorlage zur Zukunft des Gebäudes erarbeitet werden. Für eine Erhaltung des Gebäudes und für die Entwicklung zu einem Zentrum für die Kreativwirtschaft hatte sich Freitals Baubürgermeister Jörg-Peter Schautz (parteilos) starkgemacht. 3,5 Millionen Euro Fördermittel sollen für diese "Vision" bereitstehen, geflossen ist bisher kein Cent. Für ein Konzept zur Nutzung musste Stadt eigenes Geld investieren.

Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU) spricht sich gegen einen Erhalt der Fabrikruine aus. Der Abbruch aber könnte für die Stadt teuer werden. 2013 hatte selbige das Gebäude samt 8.000 Quadratmeter Grundstück nach einem Stadtratsbeschluss für 750.000 Euro gekauft. Zwei Drittel der Summe waren Fördermittel. Würde die Stadt sich nun zu einem Abbruch entscheiden, müsste sie die Fördersumme zurückzahlen und die eigenen 250.000 Euro wären umsonst investiert worden. Hinzu kommt, dass das Grundstück vor einem Verkauf aufwendig saniert werden und die Stadt in Vorkasse gehen müsste. Die Kosten dafür werden auf etwa 1 Million Euro geschätzt.

Wie man den Rubel auch dreht, hier ist ein Verlustgeschäft vorprogrammiert. Um mit einer schwarzen Null aus der Sache herauszukommen, müsste die Stadt bei einem Verkauf 200 Euro pro Quadratmeter von einem Investor fordern. Tatsächlich liegt der Bodenrichtwert hier aber bei 53 Euro pro Quadratmeter - also etwa 500.000 Euro für die Gesamtfläche. Bei Abbruch käme also auf die Stadt Freital ein enormer Verlust zu.