Seeburg (dsd/aw). Für die Restaurierung des Turmmauerwerks und der Seitenkapellengewölbe der St. Nikolaikirche in Seeburg im Seegebiet Mansfelder Land stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 15.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung wurde möglich durch zweckgebundene Spenden. Die Chorturmkirche St. Nikolai steht am nördlichen Ortsrand von Seeburg weithin sichtbar auf einer Anhöhe über dem Süßen See. Im Ursprung romanisch wurde die Kirche vermutlich in spätgotischer Zeit in Richtung Osten verlängert. Umbauten folgten zur Zeit des Spätbarock und im 19. Jahrhundert.
Zunächst bestand das Gotteshaus aus einem quadratischen romanischen Ostturm und einem breiteren Kirchenschiff. Später wurde im Osten der spätgotische Rechteckchor mit dreiseitigem Schluss angefügt. Im flachgedeckten Inneren überrascht die überaus qualitätvolle Ausstattung, insbesondere die Hufeisenempore, Teile eines Flügelretabels aus der Cranach-Werkstatt und verschiedene, ungewöhnlich reiche Grabsteine und Epitaphien aus dem 16. Jahrhundert.
Wegen ihrer exponierten Lage weist die Kirche massive witterungsbedingte Schäden auf. So sind die Eckquaderungen nur noch rudimentär erhalten. Außen wie innen sind zahlreiche Mauerwerksrisse aufgetreten, so an der Turmaußenseite oder am östlichen Triumphbogen des Turms. Auch im Gewölbe der südlichen Turmseitenkapelle lassen sich Risse feststellen, dort baucht die Mauer aus. Aufsteigende Mauerwerksfeuchte gefährdet die Epitaphien. An der Deckung des vor fast drei Jahrzehnten sanierten Turmdachs sind wieder einige Reparaturen durchzuführen. Auch die Dachdeckung über dem Kirchenschiff und dem Chordach weist Schadstellen auf. Zunächst will die Gemeinde das Turmmauerwerk und das Gewölbe der Seitenkapelle wiederherstellen und die Dachdeckung des Turms reparieren. Danach folgt die Trockenlegung des Bauwerks.