Die alte Gaszentrale, die "Centrale thermique" auf den Brachen von "Terre Rouge" in Esch/Alzette direkt an der französischen Grenze ist bald Geschichte. Seit April dieses Jahres laufen die Abbrucharbeiten. Das rund 40 Meter hohe Gebäude hat das Stadtbild entscheidend mit geprägt. Nun sollen nach der langwierigen Asbestsanierung zuerst die drei verbliebenen Kessel verschwinden, dann das Turbinenhaus und im Anschluss die Schlackenhalde unter dem Fundament.
Der dreiteilige Bolide wurde 1951 erbaut und 1953 in Betrieb genommen. Hier wurden durch die Gichtgase der Hochöfen Turbinen angetrieben und somit Elektrizität erzeugt. 1997 nahm man die Gaszentrale vom Netz, seitdem regierte der Verfall. Mehr als sechs Jahre plante man den Abbruch des 5.000 Quadratmeter großen Komplexes. 2013 wurde dieser genehmigt, wenn auch mit zahlreichen Auflagen. Mehr als 7.000 Tonnen Metallschrott müssen entsorgt werden. Diese werden vom Stahlunternehmen ArcelorMittal - das den Abbruch finanziert - eingeschmolzen.
Das größte Problem ist jedoch die hochgradige Asbestverseuchung, derzeit laufen die Vorbereitungen für die Entfernung. Die Kessel müssen hermetisch abgeriegelt werden, um ein Austreten der Partikel zu verhindern. Diese Arbeiten werden von speziellen Behörden kontrolliert. Der Asbest soll dann fachmännisch "abgesaugt" werden. Für die Entsorgung verantwortlich ist das Unternehmen Depolux Works S.A. Sind alle Asbestarbeiten erledigt, kann der Abbruch der Gebäude beginnen - im September nächsten Jahres soll von allem nichts mehr übrig sein. (aw)