Gütersloh (aw). Auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs wird die Hagedorn-Tochter Revital GmbH - ein Spezialist für Konversionsflächen von Bahn und Industrie - das Projekt "Gleis 13" entstehen lassen. Vier Gebäude sollen hier gebaut werden, die nach Fertigstellung für Büronutzung, Gastronomie und Angeboten zum Thema Gesundheit und Fitness verwendet werden. Das gesamte Bauprojekt hat ein Volumen von etwa 15 Millionen Euro. Der Abbruch wird etwa vier Monate dauern, 60.000 Kubikmeter umbauter Raum wird bewegt. Beginnen werden die Arbeiten Anfang März 2016 von der Bahnseite aus. Hierfür müssen zuvor einige Gleise gesperrt werden, damit die Abbruchspezialisten ungehindert mit der Entfernung des Dachanbaus über den Gleisen beginnen können. Für diese Arbeiten gibt die Bahn ein enges Zeitkontingent vor, denn die Sperrung wird Auswirkungen auf den Güterverkehr haben.
Der Bielefelder Projektentwickler Christoph Borchard ist in Zusammenarbeit mit der Unternehmensgruppe Hagedorn für den technischen Teil der Umsetzung und für den Vertrieb zuständig. Borchard hatte bereits das Prestige-Projekt "Lenkwerk" erfolgreich gestemmt. Beim Projekt "Gleis 13" könnte man sich nur einen Nutzer für die Gebäude, oder auch Kombinationen vorstellen. Interessenten gibt es nach Angaben der Revital GmbH einige. Der Abbruch ist für das Gütersloher Unternehmen keine besondere Herausforderung und schnell erledigt, wenn die Bahn mitspielt. Bis dahin werden bereits erste Vorbereitungen auf dem Gelände getroffen.
Die wesentlichen Gebäudeteile des Gütersloher Güterbahnhofes wurden 1932 in Betrieb genommen. 1997 wurde der Stückgutumschlag am Güterbahnhof eingestellt. Seitdem nutzte die Bahn den Schienenteil auf dem Areal zur zwischenzeitlichen Abstellung ihrer Güterwaggons. Für die Busverkehr Ostwestfalen GmbH (BVO) diente das Außengelände als Betriebshof für Busse. Über die Jahre wurden bereits das Fahrdienstleisterstellwerk sowie ein Güterschuppen entfernt. 2015 verkaufte die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft (BEG) das 11.000 Quadratmeter umfassende Areal an die Unternehmensgruppe Hagedorn. Das Gütersloher Unternehmen setzte sich mit seinem Konzept gegen diverse weitere Bewerber durch. Voraussetzung für den Verkauf war ein Konzept, welches Nutzungen auf die Fläche bringt, die den städtischen Kern Güterslohs weiter stärken.