Die Sanierungsmaßnahme an Schacht 2 der Zeche Radbod in Hamm startet mit einem historischen Moment – im Auftrag der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur wurde heute durch die RAG Deutsche Steinkohle das sogenannte Oberförderseil abgelegt. „Das Ablegen des Förderseils auf der Zeche Radbod Schacht 2 hat einen hohen symbolischen Wert, ist doch das Seil die unverkennbare Verbindung zwischen Schacht und Fördergerüst“, so Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Zwar wird auf Radbod seit 1990 keine Kohle mehr gefördert, dennoch war das Seil seither ein besonderes Zeugnis des Bergbaus in Hamm.
Seit 1997 ist das Denkmal ein Standort der Industriedenkmalstiftung, die in diesem Monat mit einer großen Sanierungsmaßnahme am Standort Zeche Radbod Schacht 2 begonnen hat. Hierbei geht es um die Instandsetzung des Fördergerüsts und um die Sicherung der Schachthallenkonstruktion. Um die Arbeiten durchführen zu können, musste das Seil, an dem noch ein Förderkorb befestigt war, abgelegt werden. Die ursprüngliche Seillänge betrug circa 1200 Meter; verblieben war nach Stilllegung ein Reststück von circa 100 Metern, das es heute zu demontieren galt.
Hierfür konnte die Stiftung glücklicherweise auf das Know-How der RAG Deutsche Steinkohle zurückgreifen. Mit mehreren Steigern des RAG Servicebereichs Technik- und Logistikdienste wurde die Aktion vorbereitet und heute – trotz stürmischer Wetterbedingungen – umgesetzt. Mit einem Winkelschleifer wurde das 6,8 cm dicke, unter Spannung stehende Seil im Fördermaschinenhaus getrennt: Ein bewegender Augenblick – der ein wenig so anmutete, als sei erst jetzt der aktive Bergbau auf Radbod tatsächlich Geschichte.
Jetzt können die Arbeiten an Schacht 2, die durch Städtebauförderungsmittel des Bundes sowie des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert werden, beginnen. Bis Ende des Jahres wird die Maßnahme abgeschlossen sein. Die imposanten Riesen an Schacht 1 und 2 sind dann für die Zukunft gewappnet.