Hochofen der Maxhütte soll gesichert und erhalten werden

Maxhütte. Foto: H.G. Graser/CC BY-SA 3.0

Sulzbach-Rosenberg (aw). Es kommen schwere Zeiten auf die nach dem bayerischen König Maximilian II. Joseph benannten Maxhütte zu, die einst als traditionsreiches Stahlwerk galt und heute ein Industriedenkmal ist. Die Maxhütte war das letzte Stahlwerk Bayerns mit konventionellem Hochofen, gleichzeitig das letzte der Montanmitbestimmung unterliegende Unternehmen Bayerns. Zu Glanzzeiten arbeiteten hier mehr als 9.000 Menschen. Die Maxhütte besitzt aufgrund ihres Alters und wegen ihrer teilweise einmaligen technischen Ausstattung hohen Denkmalwert. Umso schlimmer ist die Tatsache, dass der Abbruchbagger hier wüten soll. 2015 wurde bekannt, dass die Anlagen bis auf die Hochofenplaza verschwinden sollen, hier soll dann ein Denkmal- und Veranstaltungsort mit zeitgemäßer Folgenutzung entstehen.

Im September 2016 haben nun die ersten Rückbauarbeiten im westlichen Teil des Areals, neben der Konverterhalle begonnen. Zuerst werden alle Kabel, Rohrleitungen und Metallteile ausgebaut und dem Recycling zugeführt. Danach wird man die Kalksilos neben der Konverterhalle abreißen. Eine Konservierung des Maxhütten-Areals wäre aus finanzieller Sicht nicht möglich gewesen. Alleine die Sanierung der Hochofenplaza ist mit mehreren Millionen Euro zu veranschlagen. Auch der Unterhalt ist kostenintesiv. Geld, das gut und sinnvoll angelegt wäre.

Der Vorsitzende des Hüttenvereins Maxhütte, Karl-Heinz König, appelierte nun an den Besitzer und den Freistaat, den Hochofen unbedingt zu erhalten. Dieser solle als letzter Zeuge an die Stahlvergangenheit der Maxhütte in Sulzbach Rosenberg erinnern. Eine Investition in eine fachgerechte Sanierung, bzw. Konservierung sei dringend empfehlenswert. Aus Sicherheitsgründen musste der dort stattfindende Weihnachtsmarkt abgesagt werden, nur durch die Arbeit des Maxhüttenvereins könnte dieser zukünftig wieder stattfinden. Schon aus diesem Grund sei es wichtig, die Hochofenplaza zusammen mit dem Freistaat Bayern zu sichern und das einzigartige Industriedenkmal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ein externes Unternehmen bot die Location bis Juni 2016 regelmäßig für Film- und Fotoaufnahmen an. Für den Fremdenverkehr und die durch die Oberpfalz verlaufende Bayerische Eisenstraße sind die Anlagen des ehemaligen Stahlwerks ein wichtiger Anziehungspunkt. Der Hochofen 3 mit Setzkübelbegichtung über Vertikalaufzug und elektrischen Möllerwagen zählt neben dem der Henrichshütte in Hattingen zu den ältesten erhltenen Hochöfen und stellt auch aufgrund seiner offenen Wasserkühlung ein herausragendes Denkmal dar.