Leipzig (aw). Ende Mai kaufte das französische Unternehmen FDM Management ein Interhotel-Portfolio mit neun Luxushotels in Ostdeutschland und einem weiteren Portfolio mit sieben Hotels in Belgien und Frankreich (wir berichteten). Zu diesem Paket gehört auch das 20 Jahre leerstehende Hotel Astoria, direkt am Hauptbahnhof in Leipzig. Der Kaufpreis betrug 936 Millionen Euro. Erst im letzten Jahr ging das Interhotel-Portfolio an an zwei nordamerikanische Konzerne, für 600 Millionen Euro. Vorheriger Eigentümer war die Blackstone Group. Wie die BILD-Zeitung berichtete, trennte sich FDM bereits wenige Tage später nach dem Hotel-Paket-Kauf vom Astoria und verkaufte dieses an eine israelische Investorengruppe, genauer die "Intown Hotel Leipzig GmbH".
Die "Intown Hotel Leipzig GmbH" gehört zur "Intown Invest" mit Sitz in Berlin, einem Firmengeflecht aus diversen Gesellschaften. Die "Intown Invest" hat sich auf Immobilien spezialisiert, die in Bestlage zu finden und nur mit viel Geld zu sanieren sind. In Branchenkreisen nennt man diese Objekte "Problem-Immobilien". Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Großprojekte in der Bundesrepublik realisiert, an alle traute sich zuvor niemand heran, oder scheiterte schon in der Planungsphase. Auf der Webseite der Investorengruppe finden sich zahlreiche Referenzen, darunter der gebäudekomplex am Dresdner Zwinger, der im letzten Jahr von "Intown Invest" zum "Holiday Inn" umgebaut wurde.
Es bleibt zu hoffen, dass das einstige Hotel Astoria eine ähnliche Zukunft erfährt. Diese wunderbare Immobilie im Zentrum Leipzigs hat großes Potenzial, wieder ein Stern am städtischen Hotelhimmel zu werden. Aber auch wenn eine Nutzung als Hotel ausgeschlossen wird, die Substanz erlaubt auch nach vielen Jahren des Leerstands die unterschiedlichsten Nutzungsmöglichkeiten.