Herdecke (aw). Die Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk kann sich weiterhin über einen prominenten Unterstützer freuen. Der in Herdecke aufgewachsene Schauspieler Jörg Hartmann möchte den Verein, der den Abbruch des Koepchenwerks am Hengsteysee verhindern will (wir berichteten), mit Rat und Tat zur Seite stehen. Am Dienstag tauschte sich Hartmann - der durch seine Kommissar-Rolle im Dortmunder "Tatort" oder die Erfolgsserie "Weissensee" bekannt wurde - gemeinsam mit der Vereinsvorsitzenden Regina Schrader und Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster (parteilos) aus, wie das Denkmal mit den drei markanten Buchstaben des Energieversorgungskonzerns zukünftig neu genutzt werden könnte. Hartmann gilt als Architektur-Liebhaber und hatte bereits im letzten Jahr zur Unwirtschaftlichkeit der Herdecker Landmarke gesagt, das wenn man diese abreißen würde, man den Kölner Dom gleich mit abreißen könne.
Prominente Unterstützung
Der heute in Potsdam lebende 47-jährige Schauspieler berichtete von seinen Erfahrungen in Ostdeutschland und das hier über Jahre bereits viele marode Perlen in neuem Glanz erstrahlt sind. Seiner Meinung nach müsse man nicht nur die finanziellen Aspekte in den Mittelpunkt stellen, sondern an Visionen zu Neunutzungen arbeiten. Das Koepchenwerk könne viele Touristen anlocken, die dann beispielsweise von oben den fantastischen Ausblick in die Landschaft erleben würden. In jungen Jahren hat Hartmann bereits selbst rund um das Speicherbecken gestöbert. Hartmann würde sich gerne noch aktiver für den Erhalt des Denkmals einsetzen, doch die Entfernung zur Heimat, Beruf und Familie machen dies nicht immer ganz einfach.
Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster verkündete, dass noch in diesem Monat eine Entscheidung fallen werde, wie es mit dem Koepchenwerk weitergehe. Das Engagement der Arbeitsgemeinschaft sorge für entsprechenden Rückenwind, auch bei den Entscheidungsträgern. Während Hartmann überzeugt ist, dass beim Energieversorgungskonzern die Vernunft gegen den Abbruch siegen wird, kritisiert die Vereinsvorsitzende Schrader die Pläne des Konzerns, am Hengsteyseeufer Speicherbatterien installieren zu wollen. Diese Maßnahme würde neuen Nutzungsideen den Platz nehmen.
Infostand und Denkmaltag
An diesem Wochenende, wird die Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk am Schiffswinkel Passanten über die Bedeutung der Landmarke informieren. Ein Infostand am Hengsteysee ist am Samstag, 20. August, von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 12 bis 18 Uhr besetzt. Interessierte, die die Arbeitsgemeinschaft unterstützen möchten, können sich beim Verein unter kontakt@ag-koepchenwerk.de melden. Ab dem 31. August spielt das Koepchenwerk in der Ruhrgalerie eine Rolle, am Tag des offenen Denkmals (11. September) sind Aktionen am und auf dem Hengsteysee geplant.
Das Koepchenwerk steht seit 1986 unter Denkmalschutz, doch der Eigentümer will die Anlagen abreißen, hat hierfür auch eine Genehmigung beantragt. Fehlende Nutzungsmöglichkeiten nannte der Konzern als Grund. So sei die Einrichtung eines Museums im Werk durch Probleme mit der Zuwegung nicht möglich.