Berlin (aw). 2007 ging die Geschichte des Plattenbau-Kinos Sojus (russisch für "Union") in Berlin-Marzahn endgültig zu Ende. Die insolvente Ufa-Theater AG brachte das Gebäude in die Versteigerung. Seitdem geschah nicht viel. Wie der zuständige Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung, Christian Gräff (CDU) mitteilt, rückt jetzt bald der Abbruchbagger an. Hier sollen Läden und Wohnmöglichkeiten entstehen. Im Erdgeschoss des Neubaus möchte man unter anderem auch ein Café unterbringen, in den anderen Geschossen eine Pflegewohneinrichtung. Parallel dazu soll auch noch ein Parkhaus entstehen.
Das Sojus, geplant von Prof. Wolf R. Eisentraut, wurde am 30. April 1981 mit einem großen Kinosaal und einem gläsernen Foyer am Helene-Weigel-Platz eröffnet. Erich Honecker höchstpersönlich soll sich für den Bau eingesetzt haben, um Reden in dem neuen Wohngebiet halten zu können, da er zum damaligen Zeitpunkt für die Volkskammer kandidierte. Bis zur Schließung verfügte das Kino über 3 einzelne Säle. Nach 2007 wollte der neue Besitzer das Areal zu einem Einzelhandelsstandort zu entwickeln, das Bezirksamt sprach sich jedoch dagegen aus. Seitdem verfiel das ehemalige Kino.