Castrop-Rauxel (aw). Das 2014 stillgelegte Steinkohlekraftwerk Gustav Knepper an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel könnte abgerissen und einer Neunutzung als Gewerbe- und Industriegebiet (GI-Gebiet) zugeführt werden. Einziges Problem: Die Lärmbelastung für die Anwohner. Dazu soll es jetzt aber bereits einige Gutachten geben, die sich mit genau der Thematik beschäftigen. Nach Daniel Mollisch (SPD) verweist auf die seit Jahren geltende Temporeduzierung an der Nierhausstraße, weswegen eine verkehrliche Anbindung über die hintere Anfahrt erfolgen mpsse. Zudem wünscht sich Mollisch eine schnelle Anbindung an die Autobahn.
In den umliedenden Gebieten und Wohnsiedlungen darf es nach Notburga Henke (Ausschussvorsitzende) nicht lauter als 35 Dezibel sein. Die Gutachten müssten klären, wie die Menschen vor evetuell aufkommendem Lärm sinnvoll geschützt werden könnten. Geht es nach den Grünen, so wäre eine Brachen-Reaktivierung wünschenswert. Uli Werkle (Grüne) möchte die 1,7 Hektar Grünfläche zwischen Oestricher- und Oststraße weiter landwirtschaftlich genutzt sehen. Nach dem Technischen Beigeordneten Heiko Dobrindt ist dies nicht möglich, da der Teil zum Kraftwerk udn somit zum Baustandort gehört.
Benannt wurde das Kraftwerk nach dem Bergwerksdirektor Gustav Knepper. Die Altblöcke A/B lagen auf Dortmunder Stadtgebiet, Block C liegt auf Castrop-Rauxler Grund. Block C des Kraftwerkes wurde von 1968 bis 1971 gebaut und 1971 mit einer Leistung von 340 MW in Betrieb genommen. In einer Pressemitteilung vom 22. September 1969 wurde der neue Kühlturm mit 128 Metern Höhe als der höchste der Welt bezeichnet. Der Schornstein ist 210 Meter hoch, das Kesselhaus 69 Meter. Mitte 2010 nahm der Regionalverband Ruhr das Kraftwerk in die Route der Industriekultur, Themenroute Chemie, Glas und Energie auf.